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Wie wird eine Langzeit-Sauerstofftherapie durchgeführt?

Wie eine Langzeit-Sauerstoffbehandlung (LOT) durchgeführt und überwacht wird, erläutert Prof. Dr. med. Heinrich Worth, Vorsitzender AG Lungensport in Deutschland e.V. und stellv. Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga, in seinem Vortrag auf dem Symposium Lunge 2018.

Eine Langzeit-Sauerstoffbehandlung (LOT) bedeutet die zusätzliche Inhalation von Sauerstoff über möglichst viele, mindestens aber 16 Stunden pro Tag und ist mit folgenden Effekten für Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten verbunden:

  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Verbesserung der Leistungsfähigkeit
  • Abnahme der krankheitsbedingten Einschränkungen
  • Verbesserung der Lebenserwartung (bisher nur für COPD belegt).

Durch Messungen des Sauerstoffdrucks im Blut oder der Sauerstoffsättigung am Tage, in der Nacht oder unter Belastung wird die Flussrate (in Litern Sauerstoff pro Minute) festgelegt, die notwendig ist, um einen Sauerstoffdruck im Blut von mindestens 60mmHg zu erreichen bzw. eine Sauerstoffsättigung von > 90%. Sollten unter einer Sauerstoffbehandlung die Kohlendioxiddrucke im Blut kritisch ansteigen, sind eine Optimierung der medikamentösen Behandlung und eine nicht-invasive Beatmung zu erwägen.

Für die Auswahl des Gerätes zur Durchführung der LOT sind die notwendige Sauerstoff-Flussrate, die Mobilität des Patienten und auch dessen persönliche Präferenzen für das infrage kommende System zu berücksichtigen. In der Regel profitiert ein mobiler Patient von einem Flüssig-Sauerstoffsystem mit zuhause stehendem Reservoir (Tank) und leicht zu tragenden Behältern, die ihm auch außerhalb des Hauses genügend Sauerstoff für einige Stunden zur Verfügung stellen. Für Patienten, die sich überwiegend aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung zuhause aufhalten, kann der Sauerstoff über O2-Konzentratoren rund um die Uhr bereitgestellt werden.

Die Langzeit-Sauerstoffbehandlung verlangt Kenntnisse des Patienten über die Technik, die korrekte Nutzung mittels Schlauchsystemen und Nasenbrillen, mit und ohne Befeuchtung, sowie die Einsicht, dass der Sauerstoff nur so lange wirkt, wie er eingeatmet wird. Dies bedeutet, dass eine ganztägige Nutzung optimal ist und der Einsatz über weniger als 16 Stunden pro Tag keine positiven Langzeiteffekte bezüglich Steigerung der Lebenserwartung zeigt. Daher sind häusliche Kontrollen der korrekten Funktion des Gerätes und der korrekten Nutzung durch Geräteanbieter erforderlich. Nach einer Einweisung sollte die nächste Kontrolle nach spätestens vier Wochen erfolgen. Weitere Kontrollen sind im Verlauf erforderlich, für aktuelle Probleme mit dem Gerät sollte eine Hotline zum Gerätehersteller verfügbar sein.

Ärztliche Kontrollen sollten bei einem Pneumologen, der eine Blutgasanalyse durchführen kann, drei  Monate nach Indikationsstellung und Ersteinstellung des Gerätes erfolgen, danach in sechsmonatigen Abständen verbunden mit der Möglichkeit, bei Problemen den die Therapie steuernden Arzt sofort zu erreichen.

Insbesondere bei Rauchern ist auf ein erhöhtes Risiko für häusliche Brände und Verbrennungen hinzuweisen. Ziel ist die Aufgabe jeglichen Tabakrauchens vor Beginn einer Langzeit- Sauerstofftherapie.

Passend zu diesem Thema hat der COPD Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland drei Patientenratgeber herausgegeben, die Sie im Ausstellungszelt 3 am Stand 1 kostenlos erhalten.

Quelle: Vortrag von Prof. Dr. med. Heinrich Worth, Vorsitzender AG Lungensport in Deutschland e.V. und stellv. Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga e.V., auf dem 11. Symposium Lunge am Samstag, den 1. September 2018 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen (NRW).

Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
Jens Lingemann
symposium-org@noSpam.copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959

Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:
Symposium-Lunge 2018
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