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Unterschiedliche Formen des Lungenemphysems

Über verschiedene Arten von Lungenemphysemen (COPD, Alpha-1, Altersemphysem) wird Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Robert Bals, Direktor der Klinik für Innere Medizin V (Abteilung Pneumologie, Allergologie und Beatmungsmedizin) an der Universitätsklinikum des Saarlandes in seinem Vortrag auf dem Symposium Lunge 2019 sprechen.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hat viele Gesichter hinsichtlich des Beginns der Erkrankung und der unterschiedlichen Ausprägung der Beschwerden bis hin zum variablen Verlauf. Für eine bessere Diagnostik und insbesondere eine personalisierte Therapie wäre es von großer Bedeutung, mehr über die verschiedenen Typen der COPD Bescheid zu wissen. An einem detaillierten Wissen um die Mechanismen der Krankheitsentstehung mangelt es aber bei COPD, weil molekulare Zusammenhänge noch unklar sind und Ansätze zur regenerativen Medizin erst in den Kinderschuhen stecken.

Grundsätzlich werden zwei Genotypen unterschieden: der Atemwegs- und der Emphysem-Typ. Der Atemwegs-Typ ist durch eine Bronchitis und vor allem durch Husten und Auswurf gekennzeichnet. Der Emphysem-Typ zeichnet sich vor allem durch eine Strukturumwandlung des Lungengewebes aus (Lungenemphysem), Hauptbeschwerde ist hier die zunehmende Atemnot bei Belastung. Trotz dieser Einteilung in diese beiden Erscheinungsformen besteht hier keine personalisierte Therapie. Die Behandlung entspricht den aktuellen Leitlinien.

Eine Sonderform stellt die Lungenerkrankung im Rahmen eines Alpha-1-Antitrypsin Mangels dar, der durch die Bestimmung der Blutspiegels festgestellt wird. In den meisten Fällen erfolgt dann noch eine genaue Gendiagnostik (Genotypisierung). Dies ist eine seltene Erkrankung mit ca. 10.000 Betroffenen in Deutschland. Hier kommt es auch ohne Rauchen in einigen Fällen zur Entwicklung einer Lungenerkrankung. Wenn Betroffene zusätzlich rauchen, tritt stets eine Lungenerkrankung auf, die im Vergleich zu konventionellen COPD bereits ab dem 40. Lebensjahr beginnen kann. Es ist entscheidend, die Erkrankung zu diagnostizieren, da neben einer Beratung hinsichtlich des Lebensstils und Kinderwunsches auch eine gezielte Therapie durch Zufuhr des fehlenden Eiweiß durchgeführt werden kann.

Ein Altersemphysem im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Es wurde jedoch in einigen Studien festgestellt, dass sich bei hochbetagten Personen das Lungengewebe verändert. Hier bilden sich die Lungenbläschen etwas zurück, was zu einem etwas eingeschränkten Gasaustausch führen kann.

Durch die genaue Analyse der Entstehung und Charakterisierung einzelner Phänotypen wird es auch im Bereich der COPD möglich sein, deutlich verbesserte diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zu schaffen. Wichtig ist es insbesondere, frühe Verlaufsformen der COPD zu identifizieren, um dann den Betroffenen darzulegen, dass das Beenden des Rauchens eine wichtige Maßnahme ist. Des Weiteren werden Medikamente entwickelt werden, die ein Fortschreiten der Erkrankung (Progression) bremsen können. Insbesondere die regenerative Medizin wird hier zukünftig eine große Rolle spielen.

Quelle: Vortrag von Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Robert Bals, Direktor der Klinik für Innere Medizin V, (Abteilung Pneumologie, Allergologie und Beatmungsmedizin) an der Universitätsklinikum des Saarlandes, auf dem 12. Symposium Lunge am Samstag, den 7. September 2019 von 9:00 -17:00 Uhr in Hattingen (NRW).

 

Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
Jens Lingemann
symposium-org@noSpam.copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959

 

Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2019

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