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Grippewellen schon im Keim ersticken

Zur schnellen Diagnose von Influenzasubtypen haben Mainzer Wissenschaftler ein System entwickelt, das rasch erkennen kann an welchem Grippe-Subtyp Patienten leiden. Dadurch würde der Inkubationsweg künftig konsequent abgeschnitten werden.

Ein Diagnosesystem und einen mikrofluidischen Chip, die komplett automatisiert den Nachweis über mehrere Grippesubtypen erbringen sollen, werden derzeit in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt namens Panplex am Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme entwickelt und gebaut. „Ziel ist es, schnell genaue Aussagen über die Grippeart treffen zu können, um schneller reagieren und gezielter behandeln zu können“, erläutert Dr. Tobias Schunck, Projektleiter von Panplex.

Dafür wurde im bisherigen Projektverlauf das Panplex-System realisiert und jetzt erstmals erfolgreich getestet. „Wir konnten zeigen, dass der Nachweis verschiedener Influenzasubtypen zuverlässig funktioniert“, so Schunck. In der verbleibenden Restprojektlaufzeit soll die vollständige Integration aller Prozessschritte im Gerät erfolgen sowie die Validierung der Daten. Am Ende des Projektes soll der Prozess komplett automatisiert ablaufen: Die arbeits- und dementsprechend zeitaufwendige Probenvorbereitung muss dann nicht mehr von Hand gemacht werden, sondern läuft im Gerät ab. Dadurch werden Fehlerquellen eliminiert, der Prozess wird schneller und genauer.

Bisher müssen die Proben noch ins Labor geschickt werden - mehrere Stunden oder gar Tage gehen da ins Land, bevor Patienten und Ärzte um die Lage wissen. Gerade bei schweren Grippeerkrankungen gilt es zügig zu handeln, auch im Interesse der Mitmenschen. Grippewellen, so wie in der Influenzasaison 2017/2018 mit über 300.000 Erkrankungen und fast 1.000 Todesfällen, zeigen die Aktualität und Relevanz des Themas.

Das Panplex System der Mainzer Wissenschaftler soll in der aktuellen Grippesaison in klinischen Tests an der Uniklinik Aachen auf Herz und Nieren geprüft werden. Zukünftig stehen auch weitere Anwendungsfälle auf der Agenda des Teams um Tobias Schunck. Das System ist als Plattform-Technologie ausgelegt und kann somit je nach Bedarf an neue Erreger angepasst werden. Jegliche Art von Erregern können so nachgewiesen werden, was im Kampf gegen epidemische und pandemische Krankheiten (unter anderem z. B. Vogelgrippe und SARS) den entscheidenden Vorteil bringen kann.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM