Vielen Atemwegs- und Lungenkrankheiten kann durch Impfungen und Maßnahmen zur Raucherentwöhnung aktiv vorgebeugt werden. Investitionen in Rauchentwöhnungsmaßnahmen sind sinnvoller als Ausgaben für die Bekämpfung der Rauchfolgen. Zur Prävention gehören auch die Früherkennung und die Verhinderung des Fortschreitens einer Erkrankung. Prävention ist ein wirkungsvolles Feld, das hilft, Leid zu mildern oder ganz zu vermeiden. Der diesjährige Deutsche Lungentag widmet sich dem Thema „Prävention“ mit zahlreichen lokalen, öffentlichen und kostenlosen Veranstaltungen. Die zentrale Veranstaltung findet am 16. September 2017 in Göttingen statt.
Beispiel Impfen
Heute kann ein kleiner „Pieks“ helfen, Leid zu mildern oder ganz zu vermeiden. Eine echte Virusgrippe (Influenza) ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Insbesondere chronische Atemwegs- und Lungenerkrankte und Menschen ab 60 Jahre sollten sich impfen lassen, da bei diesen Bevölkerungsgruppen ein erhöhtes Risiko besteht. Auch medizinisches Personal sollte mit gutem Beispiel vorangehen, da es durch intensiven Kontakt mit Erkrankten einerseits einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, andererseits aber auch das Virus auf andere Patienten übertragen kann. Impfungen schützten nicht nur die Geimpften selbst, sondern auch Menschen in ihrer Umgebung und können somit die Ausbreitung und Ansteckung Anderer verhindern.
Der optimale Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung ist jedes Jahr im Oktober oder November. 10 bis 14 Tage nach der Impfung hat der Körper einen ausreichenden Schutz aufgebaut. Wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat, macht auch eine Impfung zu einem späteren Zeitpunkt Sinn. Die Grippeimpfung ist im Allgemeinen gut verträglich. Bei heutigen Impfstoffen kommen Impfkomplikationen nur noch sehr selten vor.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Erwachsenen ab einem Alter von 60 Jahren auch eine Impfung gegen Pneumokokken. Darüber hinaus wird die Impfung gegen Pneumokokken allen Personen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder mit beruflichem Risiko empfohlen. Hierzu gehören Personen,
· deren Immunsystem geschwächt ist – sei es aufgrund angeborener Defekte des Immunsystems, fehlender oder nicht funktionsfähiger Milz, einer HIV-Infektion, einer Knochenmarks- oder Organtransplantation oder aus anderen Gründen.
· die an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, chronischen Erkrankungen des Herzens oder der Atmungsorgane sowie Leber- oder Nierenkrankheiten oder Erkrankungen des Nervensystems leiden.
· die ein erhöhtes Risiko für eine Hirnhautentzündung haben
· die berufsbedingt ein erhöhtes Risiko haben (z.B. beim Schweißen und Trennen von Metallen, da das Einatmen von Metallrauch das Risiko einer Grippeinfektion erhöht).
Rauchen
Viele Raucher/innen wissen, dass Tabakkonsum gesundheitsschädigend ist und versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören. Ein Aufhörversuch, für den keine Hilfsmittel oder Beratungsangebote genutzt werden (der also auf reiner Willenskraft basiert), ist aber nur in 3% der Fälle erfolgreich. Daher gibt es im Bereich der Tabakentwöhnung viele Angebote, um Aufhörwillige zu unterstützen. Sie reichen vom Nikotinpflaster bzw. Nikotinkaugummis, Tabletten, Kursangeboten, Ratgeber-Büchern, Hypnose bis zur Akupunktur. Wissenschaftlich begleitete Rauchfrei-Kurse zeigen eine überzeugende Erfolgsquote. Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen anteilig übernommen.
Über den Deutschen Lungentag
Der Deutsche Lungentag ist eine jährlich fortlaufende Aktion mit folgenden Zielen:
- Öffentliche Darstellung des Fachgebietes Atemwegs- und Lungenkrankheiten
- Förderung der Selbsterkennung entsprechender Symptome und Erkrankungen durch Betroffene
- Stärkung von Forschung und Lehre im Fachgebiet “Pneumologie”
Getragen wird der Deutsche Lungentag von gemeinnützigen, im Bereich der Lungenheilkunde tätigen wissenschaftlichen Gesellschaften und Patientenorganisationen. Anlässlich des Lungentags werden lokale, über das gesamte Bundesgebiet verteilte Informationsveranstaltungen durchgeführt. Zahlreiche Praxen, Kliniken, Apotheken und andere Institutionen bieten unterschiedliche regionale Veranstaltungen und teilweise auch kostenlose Gesundheitschecks, wie z. B. Lungenfunktionsprüfungen, an (siehe Veranstaltungsprogramm: https://www.lungentag.de/veranstaltungen.html).
In diesem Jahr findet eine zentrale Veranstaltung am 16. September, 10.00 - 15.00 Uhr, in der alten Mensa in Göttingen statt. Diese Veranstaltung ist, wie alle anderen Veranstaltungen des Deutschen Lungentags, öffentlich und kostenlos. Die Besucher erwartet ein attraktives und abwechslungsreiches Programm. Neben Workshops werden Vorträge zu Asthma und Allergien, Infektionskrankheiten, Tabakentwöhnung und Begleiterkrankungen angeboten. Ein Focus wird auf Maßnahmen liegen, die der informierte Betroffene selbständig durchführen kann.
Quelle: Deutsche Atemwegsliga e.V.