Unter obstruktiven Lungenerkrankungen versteht man Erkrankungen, die mit einer Enge der Atemwege einhergehen und Atemnot, Husten und Auswurf verursachen können. Das Spektrum der Erkrankungen reicht vom Lungenemphysem, mit der angeborenen Variante des Alpha-1-Protease-Inhibitor-Mangels, über die COPD und seine Mischform ACOS bis hin zum allergischen Asthma. Man kann diese Erkrankungen besser verstehen, wenn dem man die zugrunde liegenden Ursachen betrachtet.
Die Enge der Atemwege hat zwei wesentliche Ursachen: eine Entzündung im Bereich der kleinen Atemwege und eine Zerstörung von Lungengewebe. Verschiedene Schadstoffe, allen voran Tabakrauch, aber auch Silikate, Fein- und Quarzstaub können zu entzündlichen Veränderungen des Lungengewebes führen. Die elastischen Fasern der Lunge werden zerstört. Infolge des Umbaus der Lunge wird das Atemorgan etwas steifer. Durch den emphysematischen Umbau werden die kleinsten Bronchien zusammengedrückt. Die Luft kann beim Ausatmen nicht mehr entweichen. Die Folge ist eine Überblähung der Lungen (Emphysem).
Im Extremfall entstehen auf diese Weise große funktionslose Emphysemblasen. Da die Wände dieser Blasen verdickt sind, kann der Gasaustausch nicht mehr reibungslos stattfinden. Bemerkbar machen sich die Steifheit der Lunge und der Bronchialkollaps als Atemnot. Meist reicht die Kapazität der Lunge anfangs noch aus, um in Ruhe keine Atemnot zu haben. Bei Belastung merkt der Patient jedoch die zunehmende Überblähung der Lunge und hat Atemnot. Bei zunehmender Zerstörung der Lunge kommt es zu Sauerstoffmangel oder sogar zum Versagen der Atmung.
Viele (aber bei weitem nicht alle) Patienten mit COPD haben auch Symptome einer chronischen Bronchitis. Beim bronchitischen Typ kann der zähe Schleim zur Atemnot und häufigen Infekten beitragen. Da Patienten mit COPD auch typische Begleiterkrankungen haben (z.B. Osteoporose, Herzerkrankung), kann man einen komorbiden Typ identifizieren, für den die alleinige Behandlung der Lungenerkrankung nicht ausreicht.
Es gibt auch Patienten, die sowohl Merkmale einer COPD als auch eines Asthma bronchiale haben. Der Mischform ACOS (Asthma-COPD-Overlap-Syndrom) gemeinsam ist eine bestehende Verengung der Atemwege (Atemwegsobstruktion), die sich auch durch den Einsatz von Medikamenten nicht mehr vollständig zurückbildet.
Auch die Ursachen des Alpha-1-Protease-Inhibitor-Mangels (Alpha 1) sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Therapie der vier Lungenerkrankungen COPD, Lungenemphysem, ACOS und Alpha 1 wird Prof. Lang in ihrem Vortrag genauer erläutern.
Passend zu diesen Themen hat der COPD Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland zwei Patientenratgeber mit den Titeln: „Lungenemphysem - COPD - Definition, Diagnostik und Therapien“ sowie „Alpha-1-Antitrypsinmangel.... eine Wikinger-Krankheit?“ herausgegeben, die Sie in den Ausstellungszelten an den Ständen 1 und 30 kostenlos erhalten.
Quelle: Vortrag von Prof. Dr. med. Susanne Lang, Chefärztin Medizinische Klinik II am SRH Wald-Klinikum in Gera, auf dem 11. Symposium Lunge am Samstag, den 1. September 2018 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen (NRW).
Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
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Jens Lingemann
symposium-org@ copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959
Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2018
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