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Inspektion, Palpation & Perkussion

Inspektion

Der Arzt betrachtet und begutachtet die Haut und den Körper des Patienten, um seinen körperlichen Zustand (Habitus) zu beurteilen und eventuelle krankhafte äußere oder innere Veränderungen. festzustellen, wie zum Beispiel eine Zyanose (bläuliche Verfärbung der Haut und Fingernägel infolge von Sauerstoffmangel), Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel oder im Hinblick auf die Thoraxform (Faßthorax, Trichterbrust).

Palpation

Unter Palpation versteht man das Abtasten und Befühlen des Patienten mit der Hand. Dazu legt der Arzt systematisch seine flache Hand auf den Oberkörper des Patienten auf. Während der Patient mit möglichst tiefer Stimme mehrmals „99“ sagen soll, kann der Arzt die Leitfähigkeit des Brustkorbs für tiefe Frequenzen und Vibrationen erfassen und auf diese Weise Veränderungen durch Flüssigkeits- oder Zellansammlungen (Pleuraergüsse oder krankhafte Gewebsstrukturen) bzw. einen abnormen Luftgehalt des Thorax (Pneumothorax) feststellen.

Perkussion

Das Abklopfen der Körperoberfläche gehört noch heute in jeder Arztpraxis und in den Krankenhäusern zum Standard. Vor dem Abklopfen lässt der Arzt den Patienten abhusten. Geklopft wird entweder mit der Fingerspitze (des Mittelfingers als Hammer) oder mittels eines so genannten Perkussionshammers, meist auf ein eigens dafür vorgesehenes Plättchen (Plessimeter) oder aber auf einen untergelegten Finger der anderen Hand des Arztes (oft wird der linke Mittelfinger als Plessimeter verwendet). Durch Unterschiede im Gewebsaufbau und Hohlräume (zum Beispiel die luftgefüllte Lunge) verändert sich das Klopfgeräusch. Aus der jeweiligen Schallqualität kann der Arzt Rückschlüsse auf Abmessungen und Veränderungen der inneren Organe schließen. Klingt der Klopfschall zum Beispiel gedämpft, weist das auf einen Pleuraerguss, eine Pleuraschwarte oder ein Infiltrat (Ablagerungen von körpereigenen oder körperfremden Substanzen) hin. Klingt er hingegen hoch und lang anhaltend (so genannter hypersonorer Klopfschall), ist das ein Hinweis auf vermehrt lufthaltiges Gewebe, zum Beispiel aufgrund eines Pneumothoraxes oder eines Lungenemphysems.