Effekte der Tabakentwöhnung
Lungenfunktion
Die Auswirkungen einer Tabak-Entwöhnung auf den Verlauf der leichten bis mittelschweren COPD wurden in einer langjährigen wissenschaftlichen Studie, an der 5.887 Raucher mit COPD teilnahmen, eingehend untersucht. Den Ergebnissen zufolge führt die Aufgabe des Rauchens zu einer Stabilisierung der Lungenfunktion im Vergleich zu den weiter rauchenden Patienten. Im ersten Jahr nach der Beendigung des Tabak-Konsums wurde sogar eine leichte Verbesserung der Lungenfunktion festgestellt. So kann bei einem von drei Rauchern mit leichter bis mittelgradiger COPD in den drei folgenden Jahren eine schwere oder sehr schwere COPD durch die Aufgabe des Rauchens verhindert werden. Dabei profitieren jüngere Raucher mit hohem Zigarettenkonsum am meisten von einer Entwöhnung. Frauen zeigen nach einer Entwöhnungsmaßnahme schlechtere Langzeit-Abstinenzraten als Männer. Allerdings wirkt sich die Tabak-Entwöhnung bei Frauen im Vergleich zu Männern positiver auf den Verlauf der Lungenfunktion aus.
Sterblichkeit
In der o.g. Studie zeigte sich, dass die Patienten, die sich einer Tabakentwöhnung unterzogen haben, eine niedrigere Sterblichkeit aufwiesen als die Patienten, die dies nicht getan haben. Auch in einer dänischen Studie mit knapp 20.000 Teilnehmern, die über 14 Jahre beobachtet wurden, ließ sich die Anzahl der Krankenhaus-Einweisungen, die mit der COPD im Zusammenhang standen, durch eine Aufgabe des Rauchens messbar senken.
Infekte der Atemwege und der Lungen
Atemwegsinfekte traten in der Gruppe der erfolgreich entwöhnten Studienteilnehmer nicht nur seltener auf, sondern wirkten sich auch nicht so nachhaltig auf die Lungenfunktion aus wie in der Gruppe der Raucher. Eine Tabak-Entwöhnung bei Patienten mit COPD geht mit einer Verringerung von Husten, Auswurf und Atemnot einher und hat einen positiven Einfluss auf die Überempfindlichkeit der Atemwege.
Bilanz: viele positive Effekte
Die Tabakentwöhnung hat insgesamt viele positive Effekte auf:
- Lungenfunktion
- Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Lunge
- Luftnot
- Husten
- Verschleimung
- Atemwegsverengung
- Überempfindlichkeit der Bronchien
- Infekte der Atemwege
- Anzahl der COPD-Verschlechterungsphasen
- Todesfälle
Rauchreduktion ist keine Alternative
Noch ein Hinweis: Lediglich die Anzahl der gerauchten Zigaretten zu reduzieren, ist keine Alternative zum Rauchstopp!
Studien haben gezeigt, dass eine Verbesserung der Lungenfunktion und eine Minderung der Beschwerden, wenn der Tabakkonsum nur vermindert wird, leider nicht zu erwarten sind. Wenn es einem rauchenden COPD-Patienten nicht gelingen sollte, mit der Schlusspunktmethode das Rauchen sofort aufzugeben, ist eine Verminderung der Anzahl der gerauchten Zigaretten zwar besser als gar nichts, kann aber letztendlich immer nur eine Zwischenlösung sein. Denn die COPD ist eine fortschreitende und damit sich zunehmend verschlechternde Erkrankung, die sich nur durch einen konsequenten Rauchstopp aufhalten lässt.