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Andere Krebserkrankungen

Außerdem besteht bei Rauchern ein 5-fach höheres Risiko von Kehlkopf-, Mund- und Luftröhrenkrebs. Siehe auch Video-Clip über Krebserkrankungen (Speiseröhrenkrebs, Stimmbandkrebs, Zungenkrebs). 

Etwa 81% der Kehlkopfkarzinome bei Männern und 87% dieser Karzinome bei Frauen hängen direkt mit dem Rauchverhalten zusammen. Weltweit starben 1990 rund 66.000 Menschen an den Folgen eines Tabakkonsum bedingten Kehlkopfkarzinoms. Bei Personen, die mehr als 25 Zigaretten pro Tag rauchen, ist das Risiko für ein Kehlkopfkarzinom um den Faktor 20-30 erhöht.

92% der Mundhöhlentumoren bei Männern und 61% bei Frauen sind eine direkte Folge des Rauchverhaltens. Nach Bronchial- und Speisereöhrenkrebs stellen Mundhöhlentumoren die dritthäufigste Tabakkonsum bedingte Todesursache dar. Bei rauchenden Männern wird ein 27-fach, bei rauchenden Frauen ein bis zu 6-fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Tumors im Bereich der Lippen, der Zunge, der Speicheldrüse, des Mundbodens sowie des Rachens (Meso- und Hypopharynx) beobachtet. Der gleichzeitige Konsum von Tabak und Alkohol verstärkt wie beim Kehlkopfkarzinom auch bei Mundhöhlentumoren das Krebsrisiko. Weltweit sterben 250.000 Menschen jährlich an den Folgen eines Tabakkonsum bedingten Tumors der Speiseröhre.

Überdies wird etwa ein Drittel aller Karzinome der Blase, Nieren und Bauchspeicheldrüse auf das Rauchen zurückgeführt. Gegenüber Nie-Rauchern haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko für die Entstehung von Tumoren in der Bauchspeicheldrüse. Weltweit treten 210.000 Todesfälle aufgrund von Bauchspeicheldrüsenkrebs auf, die auf das Rauchen zurückgeführt werden. Bei der Bildung dieser Krebsart spielt wahrscheinlich der Transport der Krebs erregenden Tabakinhaltsstoffe über die Galle und den Blutstrom eine wichtige Rolle.

40% der Harnblasen- und Nierentumoren sind Folge des chronischen Inhalationsrauchens. Weltweit sterben jährlich rund 55.000 Menschen an Harnblasentumoren und 27.000 Menschen an Nierentumoren, die durch Rauchen verursacht wurden. Selbst bei Personen, die das Rauchen seit mehr als 15 Jahren eingestellt haben, bleibt das Risiko für die Entwicklung von Harnblasen- und Nierentumoren bestehen.

Tabakinhaltsstoffe wie Benzol und radioaktives Polonium-210 werden dafür verantwortlich gemacht, dass Raucher ein 2-fach erhöhtes Risiko haben, an Blutkrebs (Leukämie) zu erkranken. Etwa 20% der neu erkannten Leukämie-Fälle werden auf einen erhöhten Tabakkonsum zurückgeführt.

Selbst Gebärmutterhalskrebs hat offenbar auch direkt mit den Rauchgewohnheiten der betroffenen Patientinnen zu tun: Etwa 30% der weltweit 220.000 jährlichen Todesfälle infolge Gebärmutterhalskrebs stehen mit Tabakkonsum in Zusammenhang. Raucherinnen haben für diese Krebsform ein zweifach erhöhtes Risiko. Rauchen fördert außerdem die Entwicklung von Tumoren der Brustdrüse - vor allem Frauen, die ab ihrem 14. Lebensjahr mit dem regelmäßigen Rauchen begonnen haben, sind davon betroffen.

Insgesamt gehen rund 30% aller Sterbefälle infolge Krebs auf das Konto von Tabakgenussmitteln.