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Wieso sich ein Rauchstopp auch bei Lungenkrebs noch lohnt

Eine Tabakentwöhnung ist auch bei bereits vorliegendem Lungenkarzinom mit zahlreichen Vorteilen für die Patienten verbunden.

„Was sollte ein Rauchstopp jetzt denn noch bringen?“ – Diese oder eine ähnliche Frage dürften sich viele Raucher stellen, wenn sie erfahren, dass sie an Lungenkrebs erkrankt sind. Dabei ist eine Tabakentwöhnung auch bei bereits vorliegendem Lungenkarzinom mit zahlreichen Vorteilen für die Patienten verbunden, wie verschiedene Studien aufgezeigt haben (siehe Hessisches Ärzteblatt 2015, Band 3, Seite 137-138). Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung hin. „Nach einem Rauchstopp treten bei Lungenkrebspatienten nachweislich seltener wiederkehrende Krebsgeschwüre (sog. Rezidive) auf - nur etwa halb so oft wie bei rauchenden Patienten“, erläutert Prof. Dr. Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung, Facharzt für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin und Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel) sowie des Bereiches Pneumologie an der Universitätsmedizin Göttingen. „Die Gesamtsterblichkeit der Patienten ist nach einem Rauchstopp geringer und ihre Fünf-Jahres-Überlebensrate deutlich höher: Mehr als doppelt so viele Patienten überleben die nächsten fünf Jahre, wenn sie das Rauchen aufgeben. Das Risiko, während der Krebstherapie an einer Lungenentzündung zu erkranken (Strahlenpneumonie oder bakteriell bedingt) ist bei Nichtrauchern erheblich geringer. Generell schlagen Krebstherapien wie die klassische Chemotherapie um einiges besser an, wenn der Patient nicht raucht, da Tabakkonsum offenbar die Wirkung der Therapeutika herabsetzt. Aber auch die Lebensqualität der Betroffenen wird durch den Verzicht auf das Rauchen positiv beeinflusst: Tabak abstinente Patienten, deren Lungenkrebs chirurgisch entfernt wurde, klagen z.B. seltener über Luftnot und Schmerzen als Patienten, die weiterrauchen. Einen oft mit Lungenkrebs zu beobachtenden, ungewollten, aber erheblichen Gewichtsverlust können Betroffene durch den Verzicht auf das Rauchen zudem lindern oder aufhalten. Insgesamt ist das Risiko, dass sich der Allgemeinzustand der Patienten verschlechtert, nach einem Rauchstopp siebenmal geringer!“ 

Tabakentwöhnung auch bei hoher Nikotinabhängigkeit erfolgreich

Patienten, die noch rauchen, wenn sie Lungenkrebs diagnostiziert bekommen, zeigen oft eine besonders stark ausgeprägte Nikotinabhängigkeit. „Dennoch können auch sie erfolgreich entwöhnt werden, insbesondere wenn sie an einem professionellen Tabakentwöhnungsprogramm teilnehmen, das auf die Bedürfnisse von Lungenkrebspatienten zugeschnitten ist und psychologische wie auch pharmakologische Unterstützung anbietet“, betont Prof. Andreas. Solche Programme werden z.B. regelmäßig in von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Lungenkrebszentren durchgeführt, zu denen z.B. auch die Lungenfachklinik Immenhausen gehört.

Quelle: äin-red

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