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Verzicht auf medikamentöse Behandlung von Asthma erhöht das Risiko für lebensgefährliche Asthmaanfälle bei Kindern

Aus vermeintlicher Cortison-Angst versuchen manche Eltern asthmatischer Kinder, den Einsatz von Medikamenten einzuschränken. Das kann allerdings gefährlich werden! Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des diesjährigen Welt-Asthma-Tags am 1. Mai hin. Cortisonsprays wirken zudem nur lokal in der Lunge und verringern nicht - wie oft befürchtet - die Knochendichte der Patienten. Das hat eine aktuelle Studie nachgewiesen.

Es lohnt sich nicht, zur Behandlung von Asthma bei Kindern aus vermeintlicher Cortison-Angst den Gebrauch der Inhalationsmedikamente (inhalative Glucocorticoide = Cortisonspray) einschränken zu wollen – nein, es ist sogar gefährlich! Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des diesjährigen Welt-Asthma-Tags am 1. Mai 2018 unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin. „Zum einen wirken Cortisonsprays nur lokal in der Lunge - im Gegensatz zu Cortisontabletten, die sich vom Magen-Darm-Trakt über das Blut im ganzen Körper verteilen. Zum anderen drohen Kindern mit Asthma, die unzureichend anti-entzündlich behandelt werden, schwere Asthmaanfälle und damit die Notwendigkeit, stärkere Medikamente mit erheblichen Nebenwirkungen – wie z.B. Cortisontabletten – einzusetzen“, erklärt Prof. Adrian Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie von der Ermstalklinik Reutlingen-Bad Urach.

Cortison-Angst bei Cortisonsprays ungerechtfertigt

Inhalative Glucocorticoide, also Cortison-Sprays, bilden auch bei Kindern die Basis einer Asthma-Langzeittherapie. „Die Sorge, dass Cortison die Knochendichte verringert und dadurch das Risiko für Knochenbrüche erhöht, ist bei einer inhalativen Anwendung nicht gerechtfertigt, da dies erst bei sehr hohen Dosierungen der Fall ist, für die bei der Basisbehandlung keine Indikation besteht. Kanadische Forscher haben kürzlich anschaulich nachgewiesen, dass Kinder, die regelmäßig inhalatives Cortison anwenden, keine erhöhte Knochenbruchrate aufweisen (siehe JAMA Pediatrics 2018, Band 172/1, Seite: 57-64). Nur bei der Einnahme von Cortisontabletten sind zusätzliche Präventivmaßnahmen zu ergreifen, um die Knochendichte zu erhalten“, betont Prof. Gillissen.

Anti-entzündliche Behandlung senkt die übersteigerte Abwehrbereitschaft der Bronchien

Wenn Asthma nicht optimal behandelt wird, kann es zu Asthmaanfällen kommen, die lebensbedrohlich sein können und oft im Krankenhaus behandelt werden müssen. In England mit den europaweit höchsten Asthmaraten muss z.B. alle zwanzig Minuten ein Kind wegen eines Asthmaanfalls stationär behandelt werden; auch sterben immer noch Kinder an Asthma. „Demgegenüber können Cortisonsprays die Asthmakontrolle verbessern, da sie entzündungshemmend wirken und dadurch die Überempfindlichkeit der asthmatischen Bronchien und deren übersteigerte Abwehrbereitschaft gegenüber Allergieauslösern senken“, erläutert Prof. Gillissen. „Eltern, deren Kinder zur optimalen Asthma-Kontrolle ein Cortisonspray verordnen bekommen, können also ganz beruhigt sein: Inhalative Glucocorticoide verbessern die Asthma-Kontrolle, verringern somit die Wahrscheinlichkeit von Asthma-Anfällen und die Notwendigkeit, Cortisontabletten einzusetzen“, fasst Prof. Gillissen zusammen.

Quelle: äin-red

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