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Unbehandelt droht jedem dritten Heuschnupfenpatienten Asthma

Bleibt ein Heuschnupfen unbehandelt, kann ein sogenannter Etagenwechsel auftreten, bei dem sich die Allergie von den oberen Atemwegen in die unteren Atemwege ausbreitet. Bei Kontakt mit dem Allergie-Auslöser ziehen sich dann auch die Bronchien in der Lunge krampfartig zusammen, was asthmatische Beschwerden verursacht. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des diesjährigen Welt-Asthma-Tags am 3. Mai.

Erwachsene mit Heuschnupfen, die nichts gegen ihre Allergie unternehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an Asthma bronchiale zu erkranken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des diesjährigen Welt-Asthma-Tags am 3. Mai und empfehlen jedem Allergiker sich konsequent von einem Spezialisten behandeln zu lassen. „Auf den Pollenflug im Frühjahr reagieren bereits 20 Prozent der Deutschen allergisch – das heißt jeder Fünfte“, berichtet Prof. Dr. med. Christian Taube, Stellv. Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Klinik für Pneumologie an der Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik in Essen. „Dabei tendieren die Heuschnupfen-Symptome von Jahr zu Jahr stärker zu werden, zumal infolge des Klimawandels auch die Pollen aggressiver werden. Etwa 40 Prozent der Heuschnupfen-Erkrankten leiden nicht nur unter den üblichen Symptomen wie rinnende Nase und Augenjucken, sondern klagen darüber hinaus auch über Beschwerden in den Ohren, im Hals, im Rachen, am Gaumen sowie über Husten und Atemnot. Knapp die Hälfte von ihnen bekommt plötzlich auch Asthma – bei ihnen hat ein so genannter Etagenwechsel stattgefunden. Darunter verstehen wir Mediziner das Phänomen, dass sich eine Allergie verlagert – und zwar, wie zum Beispiel bei Heuschnupfen von den oberen Atemwegen (also der Nase) in die unteren Atemwege (also in die Lunge). Bei Kontakt mit dem Allergie-Auslöser ziehen sich dann auch die Bronchien in der Lunge krampfartig zusammen, was zu asthmatischem Husten und Atemnot – bis hin zu lebensbedrohlichen Asthma-Anfällen - führen kann“, warnt Prof. Taube.

Spezifische Immuntherapie kann Etagenwechsel abwenden

Oft interpretieren Patienten, die an einer Allergie leiden, ihre Beschwerden als harmlosen Heuschnupfen und bagatellisieren ihre Erkrankung. „Um eine Verschiebung und Verschlimmerung der Symptome mit einem Etagenwechsel zu vermeiden, bei dem sich die Allergie bedingten Entzündungsprozesse im Körper ausbreiten, so dass sich ein Asthma bronchiale entwickelt, ist es wichtig, die verantwortlichen Allergie-Auslöser – also die betreffenden Allergene und mögliche Triggerfaktoren - so früh wie möglich zu identifizieren“, betont Prof. Taube. Betroffene Patienten lassen sich dazu am besten von einem Lungenfacharzt, der sich auf Allergologie spezialisiert hat, untersuchen. Wenn sich die betreffenden Allergene nicht konsequent meiden lassen, kann eine spezifische Immuntherapie hilfreich sein, um die Allergie schrittweise abzubauen.

Nach erfolgtem Etagenwechsel sind meist Medikamente erforderlich

Für Menschen, die bereits einen Etagenwechsel erfahren haben und jetzt unter Asthma leiden, ist in den meisten Fällen eine medikamentöse Dauertherapie erforderlich. Dazu stehen Kombinations-Präparate zur Verfügung, die neben einem bronchienerweiternden Wirkstoff auch einen entzündungshemmenden Wirkstoff enthalten. „Damit lassen sich die meisten Patienten gut einstellen, da diese nicht nur die asthmatischen Atembeschwerden lindern, sondern auch direkt die zu Grunde liegende Ursache der Erkrankung – nämlich die Allergie bedingten Entzündungsprozesse in den oberen und unteren Atemwegen – bekämpfen“, bestätigt Prof. Taube.

Quelle: äin-red

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