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SARS-CoV-2-Viren können auch das Zwerchfell angreifen

Das SARS-CoV2-2-Virus kann offenbar auch das Zwerchfell infizieren und dort eine schwere Fibrosierung hervorrufen – also eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebsfasern, die dann verhärten und vernarben. Das berichten Forscher der Universitätsklinik Amsterdam.

SARS-CoV-2 kann einer kleinen niederländischen Studie zufolge auch die Muskelfasern des Zwerchfells infizieren und hier eine schwere Fibrosierung auslösen (siehe JAMA Internal Medicine, online-Veröffentlichung am 16.11.20). Unter einer Fibrosierung versteht man allgemein eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebsfasern, die dann verhärten und vernarben (fibrosieren).

Für ihre Studie hatten sich Wissenschaftler um Dr. Zhonghua Shi vom Uniklinikum Amsterdam das Zwerchfell von 26 COVID-19-Gestorbenen genauer untersucht und mit denen von acht gestorbenen Intensivpatienten verglichen, die nachweislich nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren, aber ebenfalls mechanisch beatmet werden mussten.

92,3 Prozent der COVID-19-Patienten mussten beatmet werden, im Mittel über zwölf Tage. Auch die Vergleichsgruppe war über einen ähnlich langen Zeitraum hospitalisiert und beatmet worden.

Die Forscher konnten bei vier COVID-19-Patienten (15,4 Prozent) Erbsubstanz (RNA) des Sars-CoV-2-Virus im Zwerchfell nachweisen. Bei diesen Patienten hatte die Infektion offenbar Signalwege angeschaltet, die zu einer Fibrosierung führen. Dementsprechend waren das umhüllende Bindegewebe der Muskelfaserzellen und die Muskelfaserbündel des Zwerchfells doppelt so stark fibrosiert wie im Zwerchfell von Patienten der Kontrollgruppe.

Quelle: Springer Medizin am 17.11.20