Es gibt Patienten mit schwerem Asthma, die trotz intensivierter Therapiemaßnahmen keine Kontrolle über ihre Atemwegserkrankung erlangen und daher trotz Therapietreue immer wieder Asthmabeschwerden erleiden. Für diese Patientengruppe gibt es seit rund einem Jahr eine neue Behandlungsmöglichkeit, mit der sich die bisherige Asthmatherapie wirkungsvoll ergänzen lässt: Die Therapie mit gentechnisch hergestellten Antikörpern, die gegen verschiedene Interleukine gerichtet sind und somit gezielt in die Entzündungsprozesse bei allergischem Asthma eingreifen, kann die Häufigkeit von Verschlechterungen der Asthmabeschwerden bei ausgewählten Patienten deutlich senken und auch die Lungenfunktion der Patienten verbessern. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse (siehe The Lancet 2016, Band 388, Seite 2115-2127) aufmerksam.
Bei diesen neuen Antikörpern, die man an der Endsilbe ‚mab‘ erkennt - einer Abkürzung für die englische Bezeichnung ‚monoclonal antibody‘ – ist die richtige Handhabung und Lagerung besonders wichtig. Denn Antikörper sind Eiweißstoffe und damit recht empfindlich. Um einen Abbau im Magen zu umgehen, dürfen sie nicht in Form von Tabletten geschluckt werden, sondern müssen gespritzt werden. „Zuvor muss das getrocknete Eiweißpulver in Flüssigkeit aufgelöst werden. Dabei sollte man vorsichtig schwenken, nicht schütteln“, rät Prof. Dr. T.O.F. Wagner, Vorstandsmitglied der Deutschen Lungenstiftung und Pneumologe am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Beim Schütteln könnten sich nämlich zu viele Luftbläschen in der Injektionslösung bilden. Bei der Lagerung der Antikörper muss außerdem beachtet werden, dass sie weder Hitze noch Kälte vertragen. „Die Antikörper sollten im Kühlschrank zwischen zwei und acht Grad gelagert werden, am besten im Gemüsefach. Auch unterwegs müssen sie kühl gehalten werden und sollten dabei am besten in der Originalverpackung verbeiben, um sie vor Licht zu schützen, das die Eiweißstrukturen ebenfalls angreifen kann“, empfiehlt Prof. Wagner.
Quelle: äin-red
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