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Rauchen erhöht vor allem bei Frauen das Risiko für Hirnblutungen

Frauen, die rauchen, haben ein erheblich größeres Risiko für das Auftreten einer besonders gefährlichen Form der Hirnblutung als Männer. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung hin unter Berufung auf eine aktuelle Studie.

Rauchende Frauen haben ein erheblich größeres Risiko für das Auftreten einer Subarachnoidalblutung, einer besonders gefährliche Form der Hirnblutung, als Männer. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung hin unter Berufung auf eine aktuelle Studie aus Finnland mit 66.521 Teilnehmern (darunter 33.805 Frauen - siehe Stroke 2016, Band 47/8, Seite: 1975-1981). „Solche Blutungen aufgrund einer Verletzung der Blutgefäße im Gehirn können zu Lähmungen, Koma und Tod führen“, warnt Prof. Dr. Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung, Facharzt für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin und Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel) sowie des Bereiches Pneumologie an der Universitätsmedizin Göttingen. Erstes Anzeichen für eine solche Hirnblutung ist plötzlich eintretender starker Kopfschmerz mit Übelkeit und Erbrechen.

Tabakkonsum verringert den Östrogenspiegel, was die Gefäßfunktion beeinträchtigen kann
Rauchen erhöht grundsätzlich das Risiko für Hirnblutungen – wie ja auch für Herz-Gefäß-Erkrankungen, Lungenkrebs, COPD und viele weitere Krankheiten. Und dies umso mehr, je mehr geraucht wird. Die aktuelle Studie zeigt aber zudem einen erheblichen Unterschied zwischen den Geschlechtern auf: Frauen sind besonders gefährdet. Ihr Risiko für Hirnblutungen steigt mit der Anzahl gerauchter Zigaretten kontinuierlich an, dies aber im Vergleich zu Männern, die gleich viel rauchen, stets auf einem deutlich erhöhten Niveau“, erläutert Prof. Andreas. Der Studie zufolge sind Frauen fast dreifach so stark gefährdet wie Männer, die vergleichbar viel rauchen. Warum Frauen ein höheres Risiko haben, ist noch nicht genau bekannt. Nach Ansicht der Studienautoren könnte dies aber daran liegen, dass Rauchen den Östrogenspiegel verringert, was sich auch auf die Kollagenfunktion auswirkt und somit zu einer Beeinträchtigung der Gefäßmuskelzellen und damit der Gefäßfunktion führen könnte.

Durch einen Rauchstopp lässt sich das Risiko wieder senken
„Die gute Nachricht ist, dass das Risiko für Hirnblutungen nach einem Rauchstopp schnell wieder zurückgeht: Der aktuellen Studie zufolge ist es bereits nach einem sechsmonatigen Zigarettenverzicht auf das Risikoniveau von Nichtrauchern gesunken“, betont Prof. Andreas. Es gibt Hinweise, dass das Rauchverhalten von Frauen auch hormonell beeinflusst wird und somit auch von ihrem Menstruationszyklus abhängt. Demnach könnte Frauen ein Rauchstopp während der prämenstruellen Phase unter dem verstärkten Einfluss von Progesteron leichter fallen, als während der Phase vor dem Eisprung unter dem verstärkten Einfluss von Östrogen (siehe Biology of Sex Differences 2016, Band 7/1, Seite 24). Frauen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, könnten dies zum Beispiel berücksichtigen, indem sie den möglicherweise stärker ausgeprägten Entzugserscheinungen während der Zyklusphase vor dem Eisprung durch den Einsatz von Nikotinersatzpräparaten, Sport und Entspannungsübungen entgegensteuern. Grundsätzlich für alle Frauen empfehlenswert - also auch nach der Menopause oder wenn sie die Pille nehmen - ist die Teilnahme an einem professionellen Tabakentwöhnungsprogramm, das psychologische, pharmakologische und weitere Unterstützungsmöglichkeiten anbietet.

Quelle: äin-red

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