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Nutzen einer Immuntherapie gegen Lungenkrebs für Patienten künftig besser vorhersagbar

Welche Lungenkrebspatienten von einer personalisierten Immuntherapie profitieren, könnte eine neu entdeckte Art von Immunzellen vorhersagen: die sog. tissue-resident memory T-cells. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin.

Lungenkrebs gehört zu den Krebsarten, die immer noch vergleichsweise schlecht zu behandeln sind, so dass betroffene Patienten nur geringe Überlebenschancen haben. Als Therapieoption zur Chemotherapie hat sich zur Behandlung von nichtkleinzelligem Lungenkrebs, der erneut Tochtergeschwulste (Rezidive) bildet, die Immuntherapie erfolgreich bewährt, bei der die T-Zell-basierte Immunantwort des Patienten zur Bekämpfung der Krebszellen mit einem immunstimulierenden Antikörper aktiviert wird. Künftig könnte eine neu entdeckte Art von Immunzellen, die sog. tissue-resident memory T-cells (TRM cells),die Vorhersage verbessern, welche Lungenkrebspatienten im Einzelnen von einer Immuntherapie profitieren - und damit den Erfolg einer personalisierten Behandlung von Lungenkrebs weiter vorantreiben. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin (siehe Nature Immunology, Online-Veröffentlichung am 19.6.2017). „Wie Forscher von der University of Southampton in Großbritannien und des La Jolla Institute for Allergy & Immunology in Kalifornien berichten, war die Wahrscheinlichkeit zu sterben bei Lungenkrebspatienten, die viele TRM-Zellen im Tumorgewebe aufwiesen, um 34% geringer“, erläutert Prof. Dr. Rudolf M. Huber, Mitglied des Beirates der Deutschen Lungenstiftung und Leiter der Abteilung Pneumologie und Thorakale Onkologie am LMU Klinikum der Universität München. „Neben der Anzahl dieser Immunzellen spielt auch ihr Verhalten bei der Bekämpfung des Lungentumors eine entscheidende Rolle: Die TRM-Zellen richten sich gezielt auf das Lungentumorgewebe und bilden dort Substanzen, welche die Tumorzellen angreifen und zerstören. Somit verleihen sie dem körpereignen Immunsystem mehr Effektivität bei der Abwehr des Lungentumors.“

Nebenwirkungen und Kosten einer Krebstherapie künftig reduzierbar
Anhand des Vorhandenseins von TRM-Zellen lässt sich der individuelle Nutzen einer Immuntherapie für den Patienten künftig besser vorhersagen. Unnötige Kosten und Nebenwirkungen der Krebstherapie lassen sich damit reduzieren. Sollte ein Patient zu wenige TRM-Zellen aufweisen, kommt eine Immuntherapie erst gar nicht in Frage, da deren Wirkung zu gering ausfallen dürfte. Dann wird für den betroffenen Patienten eine andere Art von Lungenkrebstherapie gewählt, die in diesem Fall erfolgsversprechender ist. Das erspart den Patienten von vornherein überflüssige Nebenwirkungen und dem Gesundheitssystem unnötige Kosten. „In Zukunft denkbar ist möglicherweise auch die Entwicklung spezifischer Impfstoffe gegen den jeweils vorliegenden Typ von Lungenkrebs, der nach dem Vorbild der körpereigenen TRM-Zellen entwickelt werden könnte. Bei den TRM-Zellen handelt es sich ja - direkt übersetzt - um Gewebe-spezifische T-Zellen mit Gedächtnisfunktion, die das Potenzial haben, eine spezifische Immunabwehr gegen Lungentumorgewebe zu erwerben und somit gezielte Abwehrmechanismen gegen diesen Tumor zu aktivieren“, erklärt Prof. Huber.

Personalisierte Krebstherapie optimaler nutzbar
Durch Öffentlichkeitsarbeit zur Bekanntmachung pneumologischer Themen und durch Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Pneumologie will die Deutsche Lungenstiftung Patienten – aber auch Ärzten, die einen pneumologischen Fachrat wünschen - helfen, unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse aus der Wissenschaft Lungenerkrankungen besser zu verstehen und Therapien optimal zu nutzen. „Da bei den meist komplexen Erkrankungsbildern nur Experten über den aktuellen Stand des medizinisch-wissenschaftlichen Wissens informiert sind, bietet die Deutsche Lungenstiftung Patienten und Ärzten ein Informationsforum im Internet an. Dort können Fragen zu Lungen- und Atemwegserkrankungen gestellt werden, die dann von einem Expertenrat nach aktuellem Wissensstand fachkundig beantwortet werden“, berichtet Prof. Huber.

Quelle: äin-red

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