Zur Entwicklung des Notfall-Beatmungsgeräts in Zeiten von Corona haben die Grubenwehr der TU Bergakademie Freiberg und das Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung ihre Kompetenzen gebündelt. „Wir wissen, wie Beatmungsgeräte funktionieren und Prof. Matthias Kröger mit seinem Konstruktionsteam weiß, wie man solche Geräte bauen kann“, erklärt Frank Reuter, Leiter des Grubenbetrieb im Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ der TU Freiberg.
Der erste Prototyp ist bereits gefertigt und befindet sich derzeit in verschiedenen Testverfahren, um dessen Funktionen zu überprüfen und weiter zu verbessern. Für das Notfall-Beatmungsgerät ist keine Elektrizität notwendig, sondern nur Druckluft oder Sauerstoff. Es besteht hauptsächlich aus einem Steuerkolben mit welchem unterschiedliche Parameter, wie zum Beispiel die Beatmungsdrücke bei der Ein – und Ausatmung (PIP, PEEP) oder die Atemfrequenz, eingestellt werden können. Zusätzlich lässt sich optional die Sauerstoffkonzentration regeln. Wichtige Faktoren, um Notfall-Patienten die sich mit einer Lungenerkrankung infiziert haben, beatmen zu können.
Der Fokus der Freiberger Wissenschaftler liegt dabei vor allem bei der Versorgung in ärmeren Ländern mit wenig technischen Knowhow und einer hohen Bevölkerungsdichte. „Unser Prototyp ist so konstruiert, dass er mit einfachen Mitteln und mit wenigen Werkzeugen nachzubauen, zu warten und zu reinigen ist“, erklärt Dr. Robert Szlosarek von der Professur für Maschinenelemente an der TU Bergakademie Freiberg. Ihre Idee würden die Wissenschaftler gern an andere Entwicklungsgruppen und Botschaften übermitteln.
Quelle: Technische Universität Bergakademie Freiberg