Bei Lungenhochdruck (pulmonale arterielle Hypertonie) ist es besonders wichtig, diese fortschreitende Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln, zumal die Überlebensaussichten der Patienten ganz klar von der Erkrankungsschwere am Behandlungsbeginn abhängen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des „Welt-Tags Pulmonale Hypertonie“ am 5. Mai hin. „Erste Anzeichen von Lungenhochdruck sind allerdings recht unspezifisch: Atemnot bei körperlicher Belastung, abnorme Ermüdbarkeit ohne erkennbaren Grund, Kreislaufprobleme und eine generell stark eingeschränkte Leistungsfähigkeit“, erläutert Prof. Dr. Klaus F. Rabe, Präsident der DGP und Ärztlicher Direktor der LungenClinic Grosshansdorf. „Ursache für solche Symptome können ganz unterschiedliche Krankheiten sein. Daher bleibt eine pulmonale Hypertonie ohne gezieltes Screening oft lange unerkannt, was die Prognose der Patienten drastisch verschlechtert.“
Bei Nicht-Behandlung droht Herzversagen
Beim Lungenhochdruck verändern sich krankheitsbedingt die Lungenarterien: Sie ziehen sich zusehends zusammen (kontrahieren) und verengen sich (auch aufgrund von Blutgerinnseln und einer Verdickung der Gefäßwände). Die Folge ist eine schlechtere Gefäßdurchgängigkeit und damit ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf, was die Durchblutung der Lunge und die gesamte Sauerstoffversorgung des Körpers behindert. „Schließlich wird die rechte Herzkammer durch das ständige Ankämpfen gegen den hohen Druck zunehmend überlastet und immer schwächer in der Pumpleistung, so dass es letztendlich zu Rechtsherzinsuffizienz und Herzversagen kommen kann“, warnt Prof. Rabe.
Regelmäßige Untersuchung durch Lungenfacharzt für Risikopatienten wichtig
Eine regelmäßige Untersuchung durch einen Lungenfacharzt ist vor allem für Risikopatienten wichtig. Dazu gehören zum Beispiel Sklerodermie-Patienten, da etwa 10 bis 15 Prozent von ihnen unter Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) leiden. „Betroffene sollten am besten ein- bis zweimal pro Jahr zum Lungenfunktionstest gehen, wobei gleichzeitig auch die so genannte Diffusionskapazität bestimmt werden kann“, erklärt Prof. Rabe. Unbedingt notwendig ist immer auch eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens (Herzecho oder Echokardiografie) und zur endgültigen Abklärung eine Rechsherzkatheter-Untersuchung. Falls tatsächlich ein Lungenhochdruck vorliegt, stehen zur Behandlung bestimmte Medikamente zur Verfügung, die das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und damit die Überlebenschancen der Patienten erhöhen.
Quelle: äin-red
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