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Mit Asthma vorsichtig bei der Selbstmedikation gegen Halsschmerzen sein

Lutschtabletten oder Halssprays, die den Wirkstoff Fluriprofen enthalten, sind für Asthmatiker nicht geeignet, da sie bei empfindlichen Patienten einen Asthmaanfall auslösen können. Davor warnen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP).

Halskratzen oder Halsschmerzen kündigen oft das Einsetzen einer Erkältung an und gehen mit einer Entzündung der Rachenschleimhaut einher, die sich mit Rötung, Schwellung und Schluckbeschwerden äußert. Wenn sich die Beschwerden nicht von selbst verringern oder sogar verschlechtern, gehen viele Betroffene in die Apotheke, um sich ein Mittel gegen Halsschmerzen zu besorgen. Gerade Patienten mit Asthma sollten aber Vorsicht bei der Selbstmedikation gegen Halsschmerzen walten lassen: Lutschtabletten oder Halssprays, die den Wirkstoff Fluriprofen enthalten, sind für Asthmatiker nicht geeignet, da sie bei empfindlichen Patienten einen Asthmaanfall auslösen können. Davor warnen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP).

„Der Wirkstoff Flurbiprofen ist entzündungshemmend und schmerzlindernd. Pharmakologisch gehört er zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), die das Enzym Cyclooygenase hemmen und somit die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe (so genannter Prostaglandine) unterbinden. So lassen sich Entzündungsprozesse eindämmen, die Halsschmerzen werden gelindert“, erläutert Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP und praktizierender Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg. „Ein Problem bei der Einnahme von Flurbiprofen ist aber, dass auch mehr Leukotriene gebildet werden, die – wenn sie in großen Mengen vorliegen – zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen können, ähnlich wie bei einer allergischen Reaktion auf Pollen, Staub, Tierhaare oder andere Allergene. Daher kann Flurbiprofen bei Patienten mit allergischem Asthma ein plötzliches Zusammenziehen der Brochialmuskulatur bewirken, also einen Asthmaanfall mit starker Atemwegsverengung und akuter Luftnot auslösen.“

Alternativ können auch pflanzliche Mittel und Hausmittel die Genesung unterstützen
Asthmatiker sollten bei Halsschmerzen Präparate aus der Gruppe der NSAR generell besser meiden. „Das gilt insbesondere dann, wenn die Patienten bereits schlechte Erfahrungen nach der Einnahme von Aspirin (Acetylsalicylsäure) oder einem anderen NSAR gemacht und dann typische Symptome erlitten haben - wie zum Beispiel erschwertes Ein- oder Ausatmen, eine gereizte Nase oder einen juckenden Ausschlag“, betont Dr. Hellmann. Auch das nicht zu den NSAR gehörende Schmerzmittel Paracetamol ist für Asthmatiker keine Alternative, da es nur einen schwach ausgeprägten entzündungshemmenden Effekt hat und sich insofern nicht zur Behandlung von entzündlich bedingten Halsschmerzen eignet. Grundsätzlich sollten Asthmatiker mit Halsschmerzen ein Spray gegenüber Lutschtabletten bevorzugen, da dieses unverdünnt und direkt an Ort und Stelle aufgetragen werden kann und somit eine viel stärkere Wirkung als Lutschtabletten entfaltet. Auch rezeptfreie pflanzliche Mittel aus Arnika, Isländischem Moos, Kamillenblüten, Kapland-Pelargonie, Lindenblüten, Salbeiblätter oder Thymian in Form von Tees, Gurgellösungen, Tropfen, Saft und Pastillen können die Genesung unterstützen. Ebenfalls als lindernd und wohltuend werden Hausmittel empfunden, wie z.B. Gurgeln mit Salzwasser, Lutschen von Eiswürfeln und Halswickel. „Zusätzlich ist es wichtig, den Hals warm zu halten – dazu sind heiße Halswickel besonders gut geeignet. Außerdem: viel trinken, nicht rauchen, Heizungsluft womöglich meiden und stattdessen an die frische Luft gehen, um die Schleimhäute feucht zu halten“, rät Dr. Hellmann.

Quelle: äin-red

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