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Mehr Bewegung im Alltag dank Schrittzähler kann COPD-Patienten vor dem Krankenhaus bewahren

Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) geraten bei Belastung schnell in Atemnot und neigen daher eher dazu, körperliche Anstrengung zu vermeiden.

Seniorin beim Walking im Grünen

Dies führt langfristig allerdings zu einem Teufelskreis: Je mehr die Patienten sich körperlich schonen, umso mehr gehen Ihre Fitness und körperliche Belastbarkeit verloren. In der Folge erleiden sie noch mehr Atemnot, sodass ihre Mobilität und Lebensqualität sinken, aber auch ihre Abwehrkräfte. Deshalb erkranken Betroffene eher an Atemwegsinfekten, was schnell zu einer gravierenden Verschlechterung der COPD (zu einer so genannten Exazerbation) führen kann, die meist nicht mehr umkehrbar ist; wobei Exazerbationen häufig so schlimm verlaufen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Wiederholte Exazerbationen und Krankenhausaufenthalte ziehen dann oft noch mehr Immobilität nach sich.

Schrittzähler helfen, die tägliche Anzahl Schritte zu steigern

Der Einsatz von Schrittzählern kann COPD-Patienten effektiv dazu verhelfen, ihre körperliche Aktivität nach einer Behandlung im Krankenhaus infolge einer Exazerbation erfolgreich zu steigern. Darauf machen die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) aufmerksam unter Berufung auf die Studienergebnisse mehrerer medizinischer Institute in Barcelona und Madrid: Patienten, die mit dem Ziel einer monatlichen, kontinuierlichen Steigerung ihrer körperlichen Aktivität einen Schrittzähler und einen personalisierten Bewegungsplan erhielten, erzielten deutlich mehr täglich zurückgelegte Schritte (durchschnittlich 8490 gegenüber 6518 Schritte) als die Kontrollgruppe, die nur einmalig eine Empfehlung zu körperlicher Aktivität bekam. Auch die Entfernung, die von den COPD-Patienten in 6 Minuten zurückgelegt wurde (sog. 6-Minuten-Gehstrecke), nahm in der Schrittzählergruppe tendenziell (wenn auch statistisch nicht signifikant) zu, während sie in der Kontrollgruppe abnahm.

Angestrebte Aktivitätsziele erreichen

Um COPD-Patienten zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren, kann ein Schrittzähler (Pedometer) also offenbar hilfreich sein. „Ein Pedometer liefert ein objektives Feedback über die pro Tag zurückgelegte Anzahl Schritte und kann Patienten dabei unterstützen, ein angestrebtes Aktivitätslevel auch tatsächlich zu erreichen“, erklärt Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) und ehem. Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers. „Das verbessert langfristig die körperliche Belastbarkeit und Fitness der Patienten, gleichzeitig verringert sich ihre Atemnot und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Atemwegsinfektionen steigt, was ihre Lebensqualität insgesamt merklich erhöhen kann. Inzwischen gibt es viele Daten, die die Effekte eines regelmäßigen körperlichen Trainings selbst bei starker Einschränkung zum Beispiel durch eine COPD belegen.“

Tägliches Pensum auch nach einer Reha beibehalten

Neben Tabakkonsum stellt die Immobilität einen wesentlichen therapeutischen Ansatzpunkt bei COPD-Patienten dar. Studien weisen darauf hin, dass schon wenig regelmäßige Bewegung die Häufigkeit von Exazerbationen nachweislich senken kann. Empfehlenswert sind 3 bis 6 Kilometer Gehen am Tag, mindestens aber 150 Minuten Aktivsein pro Woche. Auch eine pulmonale Rehabilitation, die weitere Maßnahmen wie Inhalationstechnik, Ernährungstherapie und psychologische Unterstützung umfasst, sollte bei Patienten mit COPD-Exazerbationen stets erwogen werden, da sie deren Überlebenschancen deutlich erhöhen kann. „Wobei der Einsatz von Schrittzählern auch im Anschluss an eine Reha die Patienten dazu animieren kann, das in der Reha erreichte Aktivitätspensum beizubehalten oder sogar noch zu steigern“, ergänzt Dr. Voshaar.

Quellen: Respirology 2023, Band 28(4), Seite: 357-365

Informationen über verschiedene Lungenerkrankungen sowie die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens finden Interessierte und Betroffene im Internet auf www.lungenaerzte-im-netz.de unter:

Als Ansprechpartner für ein evtl. Interview steht Ihnen Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) und ehem. Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers, gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter der Telefonnummer: 02841 200-2411 oder mobil unter 0172-2859022.

Dies ist eine Pressemeldung des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien ist diese Quellenangabe (in Form eines aktiven Links entweder auf die Startseite oder auf eine Unterseite der Webseite der Lungenärzte-im-Netz) erforderlich, bei Veröffentlichung in Printmedien ist ebenfalls ein Hinweis auf diese Webadresse notwendig.