Mit zunehmendem Alter nimmt die Funktion und Belastbarkeit der Lunge ab – das ist eine ganz natürliche Alterserscheinung. Allerdings fällt dieser kontinuierliche Verlust der Lungenfunktion bei Menschen, die körperlich fit sind, geringer aus. Darauf machen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) aufmerksam unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse, die kürzlich auf der Jahreskonferenz der American Thoracic Society (ATS) in San Francisco vorgestellt wurden (siehe Abstract von Lillian Benck auf der ATS-Konferenz in San Francisco vom 13.-18. Mai 2016) . „Bisher wusste man nur von Faktoren wie Tabakkonsum und anderen Luftschadstoffen, dass sie die Alterung der Lunge beeinflussen, indem sie den Verlust der Lungenfunktion nachweislich beschleunigen. Dabei ist eine Abnahme der Lungenfunktion immer auch mit einer erhöhten Gefahr für Krankheiten (wie z.B. Lungenentzündungen) und einem erhöhten Sterberisiko verbunden, selbst wenn keine Lungenerkrankung vorliegt“, warnt Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP und praktizierender Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg.
An der Studie nahmen über 5000 Amerikaner im Alter zwischen 18-30 Jahren teil, deren kardiopulmonare Fitness (als Maß der Belastbarkeit der Lunge bei körperlicher Anstrengung) auf einem Fahrrad-Ergometer zu Studienbeginn und dann stichprobenartig wiederholt über einen Zeitraum von zwanzig Jahren hinweg (in Form von klassischen Lungenfunktionswerten wie FEV1 und FVC) gemessen wurde. Auch nach Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Rauchen, Körpergewicht (BMI) und Gewichtszunahme blieb ein deutlicher Zusammenhang zwischen Fitness und Lungenfunktion bestehen: Studienteilnehmer mit der größten Fitness wiesen den geringsten Lungenfunktionsverlust pro Jahr auf. Umgekehrt wiesen Studienteilnehmer mit dem schnellsten Fitnessverlust auch den größten Lungenfunktionsverlust innerhalb von zwanzig Jahren auf. Wer aber seine Fitness über den Beobachtungszeitraum hinweg entweder auf einem hohen Level beibehalten oder sogar noch verbessern konnte, hatte am wenigsten Lungenfunktionsverluste innerhalb der zwei Jahrzehnte erlitten.
„Eine gute körperliche Fitness in der Kindheit und im mittleren Alter kann also den altersbedingten Funktionsverlust der Lunge im Lauf des Lebens abbremsen. Das war übrigens auch bei Rauchern, deren Lungenfunktionsverlust im Vergleich zu Nichtrauchern beschleunigt ist, zu beobachten. Wer etwas für seine Lungengesundheit tun möchte, sollte deshalb - am besten schon als Kind und dann ein Leben lang - regelmäßig Ausdauersportart machen, wie z.B. Radfahren, Joggen, Nordic-Walking, Bergwandern oder Schwimmen. Und das Rauchen unbedingt sein lassen“, rät Dr. Hellmann.
Quelle: äin-red
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