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Körperliches Training und Tai Chi verbessern Lebensqualität von Patienten mit Lungenkrebs

Bei Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium treten häufig Schlafstörungen auf, die sowohl die körperlichen als auch die psychischen Beschwerden der Patienten verstärken und ihre allgemeine Lebensqualität wie auch ihre Überlebenschancen verringern. Durch körperliche Aktivitäten wie Tai Chi und aerobes Training können Betroffene aber ihre Schlafqualität sowie die körperliche und psychische Belastbarkeit deutlich verbessern.

Ältere Frau übt Tai Chi in einem Park

Das berichten Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Hongkong, die eine Studie durchgeführt haben, in der über einen Zeitraum von 16 Wochen Tai Chi zweimal wöchentlich für jeweils eine Stunde in der Gruppe durchgeführt wurde, während das aerobe Training zwei angeleitete Gruppentrainingseinheiten von jeweils einer Stunde pro Monat umfasste mit anschließendem Heimtraining in Eigenregie, zum Beispiel auf Fahr- oder Laufrädern. Im Gegensatz dazu bekam die Kontrollgruppe kein organisiertes Trainingsprogramm angeboten, sondern erhielt nur eine Empfehlung zu körperlicher Aktivität.

Bessere Schlafqualität und Belastbarkeit nach Tai Chi wie auch nach aerobem Training

Ergebnis: In beiden Trainingsgruppen gaben die Studienteilnehmer nach 4 Monaten an, dass sich ihre Schlafqualität, ihre psychische und körperliche Belastbarkeit sowie die täglich zurückgelegte Schrittzahl erheblich verbessert hatten. Dabei war der Effekt „mehr Schlafqualität“ in der Tai Chi-Gruppe sogar noch etwas deutlicher ausgeprägt als in der aeroben Trainingsgruppe, was sich nach einem Jahr auch in der Tendenz für ein längeres Überleben niederschlug. „Die Studie zeigt, dass nicht nur aerobes Training sondern zum Beispiel auch Tai-Chi-Übungen dazu geeignet sind, körperliche und psychische Beschwerden von Lungenkrebspatienten zu verringern und den Betroffenen zu mehr körperlicher und psychischer Belastbarkeit und zu mehr Lebensqualität zu verhelfen“, resümiert Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) und ehem. Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers.

Entscheidend ist die Praktizierbarkeit und Regelmäßigkeit des Trainings!

Tai Chi – auch chinesisches Schattenboxen genannt – beinhaltet langsame, koordinierte Bewegungsabfolgen mit Dehn- und Atemübungen, die auch von älteren Personen gut ausgeführt werden können. Da keine spezielle Ausrüstung erforderlich ist, handelt es sich um eine kostengünstige Trainingsmethode, die sich nach professioneller Anleitung auch gut selbstständig zu Hause durchführen lässt. Um individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen der Patienten entgegenzukommen, könnte es sinnvoll sein, neben den bisher üblichen Übungen im Lungensport künftig weitere Trainingsoptionen anzubieten. Gerade Tai Chi kann offenbar eine gute Abwechslung bieten, ist unkompliziert in der Durchführung und kann problemlos auch zu Hause fortgeführt werden. Demgegenüber ist der Besuch einer Lungensportgruppe oft mit einer längeren Anfahrt verbunden und zeitlich festgelegt, was die Regelmäßigkeit des Trainings unter Umständen limitieren kann. „Welche Art von Lungensport die Patienten absolvieren, ist aber letztendlich nicht so entscheidend – wichtig ist nur, dass die Betroffenen die Übungen gerne machen und sie auch zu Hause praktizieren können. Denn nur dann werden sie auch regelmäßig durchgeführt und können somit eine effektive Verringerung der Beschwerden bewirken. Wir wissen schon lange, dass körperliche Aktivität das Immunsystem stimuliert und auch zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Letzteres hat für sich genommen auch wieder einen positiven Einfluss auf unser Abwehrsystem“, kommentiert Dr. Voshaar.

Quellen: JAMA Oncology, online seit 7.12.2023

Informationen über verschiedene Lungenerkrankungen sowie die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens finden Interessierte und Betroffene im Internet auf www.lungenaerzte-im-netz.de unter:

Als Ansprechpartner für ein evtl. Interview steht Ihnen Dr. med. Thomas Voshaar, Vorstandsvorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) und ehem. Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien in Moers, gerne zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter der Telefonnummer: 02841 200-2411 oder mobil unter 0172-2859022.

Dies ist eine Pressemeldung des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien ist diese Quellenangabe (in Form eines aktiven Links entweder auf die Startseite oder auf eine Unterseite der Webseite der Lungenärzte-im-Netz) erforderlich, bei Veröffentlichung in Printmedien ist ebenfalls ein Hinweis auf diese Webadresse notwendig.