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Kann man gleichzeitig Asthma und COPD haben?

Über 500 Millionen Menschen leiden an Asthma oder COPD. Man kann aber auch beides haben. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung hin.

Weltweit gibt es über 500 Millionen Menschen, die an den chronischen Lungenerkrankungen Asthma oder COPD erkrankt sind. Man kann auch beide Erkrankungen gleichzeitig bekommen: das so genannte Asthma-COPD-Überlappungssyndrom, abgekürzt ACOS (aus dem Englischen „Asthma COPD Overlap Syndrome“). Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. hin. „Betroffene leiden unter ganz ähnlichen Symptomen wie COPD-Patienten und Asthmatiker - also: Atemnot, Husten und Auswurf wie bei COPD und einer bronchialen Überempfindlichkeit wie bei Asthma. Ihre Atemwegsverengung ist aber anders als bei Asthmatikern mit Medikamenten nicht vollständig umkehrbar und liegt somit dauerhaft vor“, erläutert Prof. Dr. T.O.F. Wagner, Vorstandsmitglied der Deutschen Lungenstiftung und Pneumologe am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Man spricht deshalb auch von einer fixierten (nicht mehr reversiblen) Atemwegsverengung. Insofern ist der Verlauf der Erkrankung meistens schwerer als bei Asthma oder COPD allein, so dass die Beschwerden schlimmer ausfallen und die Patienten mehr Medikamente benötigen. Studien zufolge erleiden ACOS-Patienten im Vergleich zu Asthmatikern oder COPD-Patienten häufiger Verschlechterungsschübe (sog. Exazerbationen), müssen öfter im Krankenhaus behandelt werden, fühlen sich insgesamt schlechter und weisen eine größere Mortalität auf.

Asthma plus Rauchen ist ein Risikofaktor

„Ein klassisches Beispiel für Patienten mit ACOS sind Asthmatiker, die bereits als Jugendliche an Asthma erkrankten und dann das Rauchen angefangen haben. Denn aus Asthma plus Rauchen kann sich im Lauf der Zeit eine Mischform der Erkrankungen Asthma und COPD entwickeln. Aber auch Allergien im Kindesalter (wie Heuschnupfen oder allergischer Schnupfen) können sich später durch den Faktor Rauchen oder eine berufliche Exposition mit Schadstoffen zu ACOS auswirken“, erklärt Prof. Wagner.

Eingehende Untersuchung beim Lungenarzt gibt Auskunft

Betroffene sollten sich am besten von einem Lungenfacharzt untersuchen lassen, der eine ausführliche Diagnostik mit eingehender Lungenfunktionsuntersuchung vornehmen kann. Aufschlussreich ist außerdem eine Untersuchung des Auswurfs (Sputumdiagnostik) der Patienten auf das Vorkommen spezieller weißer Blutkörperchen (Eosinophile wie bei Asthma und Neutrophile wie bei COPD), die eine wichtige Rolle bei Entzündungen spielen. Behandelt werden sollte ACOS wie Asthma zunächst mit einem entzündungshemmenden, inhalierbaren Steroid. Falls erforderlich kann dann zur weiteren Symptomlinderung und je nach Art der Beschwerden zusätzlich ein langwirksames bronchienerweiterndes Medikament (sog. Betamimetikum gegen Asthma-Beschwerden) und/oder drittens ein bronchienerweiterndes Anticholinergikum (gegen COPD-Beschwerden) eingenommen werden (sog. Triple-Therapie). 

Studien:

Quelle: äin-red

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