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Intervallausdauertraining auch bei sehr schwerer Lungenerkrankung besonders effektiv

Intervalltraining sollte als bevorzugte Ausdauertrainingsform bei Patienten mit sehr schwerer Lungenerkrankung angesehen werden, da es weniger Atemnot als moderates Ausdauertraining verursacht und von Patienten konsequenter befolgt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Dr. Rainer Glöckl, die von der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des 58. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) mit dem diesjährigen Doktorandenpreis für die beste klinische Arbeit ausgezeichnet wurde.

Lungenpatienten, die vor einer Lungentransplantation stehen, können durch Training auf dem Fahrradergometer im Rahmen einer multimodalen Rehabilitation ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität effektiv steigern. Im Vergleich zu moderatem Ausdauertraining hat ein intensives Intervalltraining dabei den Vorteil, dass die Patienten während des Trainings auf dem Fahrradergometer unter weniger Atemnot leiden und auch den Trainingsplan konsequenter (mit größerer Therapietreue bzw. compliance) befolgen. Aufgrund der besseren Umsetzbarkeit sollte Intervalltraining deshalb als bevorzugte Ausdauertrainingsform bei Patienten mit sehr schwerer Lungenerkrankung angesehen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Dr. Rainer Glöckl von der Fachabteilung Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land in Schönau am Königssee, die von der Deutschen Lungenstiftung anlässlich des 58. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) mit dem diesjährigen Doktorandenpreis für die beste klinische Arbeit  ausgezeichnet wurde. „Das Bemerkenswerte dabei ist, dass Dr. Glöckl kein Mediziner, sondern Sportwissenschaftler ist. Er konnte die Juroren der Deutschen Lungenstiftung mit seiner umfangreichen Arbeit über Trainingsmethoden für Lungenpatienten aber derart begeistern, dass sie seine Doktorarbeit gegenüber allen eingereichten Mediziner-Themen bevorzugten“, erklärt Prof. Adrian Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin in der Ermstalklinik Bad Urach.

Forschung in der Pneumologie zu wenig gefördert
Nach Ansicht der Deutschen Lungenstiftung e.V. werden Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Lungen- und Atemwegserkrankungen zu wenig unterstützt, Forschungsförderprogramme für pneumologische Themen reichen nicht aus. Dabei stehen Lungenkrankheiten nach Herzleiden und Krebs an dritter Stelle der Todesursachen in Deutschland. 40 Prozent aller Todesfälle auf Intensivstationen werden durch Lungenkomplikationen verursacht. Deshalb investiert die Deutsche Lungenstiftung einen guten Teil der eingehenden Spenden in die Förderung von Forschung auf dem Gebiet der Lungen- und der Atemwegserkrankungen.

Lungenheilkunde auch in den Medien zu selten erwähnt
Auch in den Medien wird die Lungenheilkunde oft gar nicht erwähnt. „Fast jeder weiß, wie wichtig gute Luft und richtiges Atmen ist, wie stark davon gesundes Leben abhängt, doch die Medien machen nur selten bewusst und konkret darauf aufmerksam. Deshalb fördert die Deutsche Lungenstiftung auch die öffentliche Aufklärung über pneumologische Themen in Presse, Hörfunk und Fernsehen mit Hilfe des Wilhelm und Ingeborg-Roloff-Preises für Journalistinnen und Journalisten“, erläutert Prof. Gillissen. Dieses Jahr wurde der erste Preis für die sehr eindringliche und vorbildlich recherchierte Dokumentation „Asbest – die tödliche Faser. Warum die Gefahr noch lange nicht vorbei ist“ vergeben, die am 15. August 2016 im Saarländischen Rundfunk zu sehen war. „Asbestfasern führen oft zu sehr aggressiven Krebsformen und Asbestosen, und das auch noch nach 30 bis 40 Jahren. Aufgrund dieser Latenz ist für die nächsten Jahre noch mit Tausenden Neuerkrankten zu rechnen, obwohl in der EU die Produktion von Asbest längst verboten ist. Ungeachtet dessen verwundert das für die Anerkennung von asbestbezogenen Berufskrankheiten restriktive Vorgehen der zuständigen Berufsgenossenschaften“, betont Prof. Gillissen. Der diesjährige zweite Wilhelm und Ingeborg-Roloff-Preis wurde ebenfalls auf dem DGP-Kongress für die beeindruckende und umfassende Fernsehreportage mit dem Titel „Auf Leben und Tod. Die Organtransplantierer“ überreicht, die der TV-Sender N 24 am 19. Dezember 2016 ausgesendet hatte. „Dieser 49-minütige Film zeigt die vielfältigen Aktivitäten im Lungentransplantationszentrum der Medizinischen Hochschule Hannover, wo Lungen fast dreimal pro Woche übertragen werden – von der Auswahl der Organe, über deren Transport und die Arbeit der Pathologen bis hin zu den einzelnen Operationen. Dabei wird deutlich, welche Hürden mit Organübertragungen verbunden sind und wie viel Logistik außerhalb von Operationsräumen erforderlich ist“, fasst Prof. Gillissen zusammen.


Quelle: äin-red

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