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Intensives Reha-Programm nutzt auch Patienten mit sehr schwerer COPD

Auch wer sehr schwer an chronischer Raucherbronchitis (COPD) erkrankt ist, kann erheblich von einer strukturierten Rehabilitation profitieren.

Auch sehr schwer an chronischer Raucherbronchitis (COPD) erkrankte Patienten profitieren erheblich von einem intensiven, strukturierten Rehabilitationsprogramm in einer Klinik. Darauf weist der Verband pneumologischer Kliniken (VPK) hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die von den Universitätskliniken Gießen und Marburg in Kooperation mit der Klinik Bad Reichenhall durchgeführt wurde (siehe Respiration, Online-Veröffentlichung am 5.9.2015). Untersucht wurden 544 COPD-Patienten mit Schweregrad IV - das bedeutet, die Betroffenen verfügten u.a. nur noch über weniger als 30 Prozent der normalen Lungenfunktion oder benötigten eine Langzeitsauerstofftherapie. Diese nahmen an einem multimodalen Rehabilitationsprogramm teil, das aus einem individuell an den Patienten angepassten Ausdauer- und Krafttraining bestand (ein bis zweimal pro Tag für 1,5 Stunden und das fünfmal in der Woche bei einer Intensität von 60-80 Prozent des persönlichen Belastungsmaximums), sowie täglichem Atemmuskeltraining, verschiedenen Atemphysiotherapiemaßnahmen, Tabakentwöhnung, psychologischen Hilfen und einer gründlichen Patientenschulung.

Erhebliche Verbesserungen zeichneten sich bereits nach drei Wochen ab

Schon nach drei Wochen zeichneten sich relevante Verbesserungen hinsichtlich der körperlichen Belastbarkeit der Patienten, dem Ausmaß ihrer Atemnot und ihrer Lebensqualität ab. „Die Studienteilnehmer schnitten z.B. beim so genannten 6-Minuten-Gehtest - bei dem die Wegstrecke gemessen wird, die sie in sechs Minuten zurücklegen - erheblich besser als vor der Reha ab. Denn sie schafften dabei durchschnittlich zusätzliche 42,8 Meter, wobei man bei schweren COPD-Fällen schon ab 26 Metern von einem Therapieerfolg sprechen würde“, berichtet einer der Leiter der Studie, Dr. Konrad Schultz, Medizinischer Direktor der Klinik Bad Reichenhall der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd und Experte für pneumologische Rehabilitation. Besonders bemerkenswert war auch, dass bei den COPD-Patenten, die vor der Reha-Maßnahme den schlechtesten Gesundheitszustand aufwiesen, die größten Verbesserungen bei der Ausdauerkapazität beobachtet werden konnten. Und das schon nach nur drei Wochen Training!

Erzielbare Effekte noch größer, wenn das Reha-Programm länger als nur drei Wochen dauert

„Wir Lungenärzte wollen daher dafür plädieren, dass auch Patienten mit sehr schwerer COPD an strukturierten Rehabilitationsprogrammen teilnehmen, weil sie erheblich davon profitieren können“, betont Dr. med. Thomas Voshaar, Vorsitzender des VPK und Chefarzt des Lungenzentrums  am Krankenhaus Bethanien Moers. Wie man bereits aus anderen Studien weiß, dürften die erzielten Effekte einer Reha sogar noch größer ausfallen, wenn das Trainingsprogramm nicht nur drei Wochen, sondern länger absolviert wird, wie es ja auch die medizinischen Leitlinien empfehlen. Allerdings werden die Kosten für länger andauernde Reha-Programme hierzulande leider oft von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. 

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.