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Empfehlungen zur Reha nach Covid-19

Eine überstandene Erkrankung an Covid-19 kann unter Umständen umfangreiche Folgetherapien und Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich machen.

Wie bereits berichtet leidet ein großer Anteil der Patienten, die nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung aus dem Krankenhaus entlassen werden, unter eingeschränkten Körperfunktionen (siehe www.lungenaerzte-im-netz.de am 2.10.20). Das kann unter Umständen umfangreiche Folgetherapien und Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich machen. 

Die European Respiratory Society (ERS) hat kürzlich gemeinsam mit der American Thoracic Society (ATS) eine vorläufige Leitlinie zur Rehabilitation von COVID-19-Patienten veröffentlicht (siehe European Respiratory Journal, online-Veröffentlichung am 13.8. 2020). Die wichtigsten Empfehlungen lauten zusammengefasst:

  • 6-8 Wochen nach der Entlassung wird Patienten zu regelmäßiger körperlicher Bewegung auf niedrigem bis moderatem Niveau geraten.
  • In dieser Zeit sollte auch eine Nachsorgeuntersuchung veranlasst werden, um körperliche sowie psychische Probleme zu erkennen.
  • Das Reha-Programm sollte u. a. Muskelkräftigung, ernährungsmedizinische Maßnahmen und psychologische Unterstützung beinhalten.
  • Die Nachsorge wie z. B. eine ambulante Reha sollte unter telemedizinischer Anleitung erfolgen.
  • Bei Spätfolgen an der Lunge können Kortikosteroide gegen Lungenfibrose oder antifibrotische Medikamente wie Pirfenidon und Nintedanib eingesetzt werden.
  • Bei Verdacht auf eine Herzbeteiligung sind EKG- und echokardiografische Kontrolluntersuchungen erforderlich, gegebenenfalls mit Schichtbildgebung (Magnetresonanztomographie und Computertomographie).
  • Ebenso können Untersuchungen der Niere, des Gerinnungssystems oder anderer Organe erforderlich werden.

Quelle: Springer Medizin am 15.10.2020