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COPD-Patienten haben erhöhtes Risiko für Knochenschwund und Brüche

COPD-Patienten erkranken häufiger an Osteoporose und erleiden dann 1,7-fach häufiger eine Hüftknochenfraktur sowie 1,6 häufiger weitere Osteoporose bedingte Knochenbrüche im Vergleich zu Menschen ohne COPD. Deshalb ist es wichtig, Betroffene so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin.

Als besonders gefährdet für die Entwicklung von Knochenschwund (Osteoporose) galten bislang vor allem Frauen nach der Menopause. Doch auch Männer, die rauchen oder früher geraucht haben, sind Risikopatienten, vor allem wenn Sie eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) haben. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin unter Berufung auf eine aktuelle Studie aus England, die das Risiko für Osteoporose bedingte Knochenbrüche bei über 80.000 COPD-Patienten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne COPD (mit über 300.000 Teilnehmern) bestimmt hat (siehe BMJ open 2019, Band 9, Seite: e024951. doi: 10.1136/bmjopen-2018-024951). Die Ergebnisse zeigen, dass COPD-Patienten häufiger an Osteoporose erkranken und dabei 1,7-fach häufiger eine Hüftknochenfraktur erleiden sowie 1,6 häufiger weitere Osteoporose bedingte Knochenbrüche im Vergleich zu Menschen ohne COPD.  

Betroffene so früh wie möglich erkennen und behandeln!

Das erhöhte Knochenbruchrisiko bei COPD-Patienten kann den Studienautoren zufolge auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, die das Risiko für Osteoporose nachweislich erhöhen: Rauchen, zu wenig Bewegung, Mangelernährung (insbesondere Vitamin D-Mangel), ein abnehmender Body Mass Index (BMI) sowie in manchen Fällen auch die Verabreichung systemischer Corticosteroide (Cortisonspritzen oder -tabletten). Deshalb sollten Ärzte Patienten auch schon in einem frühen COPD-Stadium gezielt nach möglichen Anzeichen für eine Osteoporose befragen und bei begründetem Verdacht auf Knochenschwund eine Knochendichtemessung durchführen. „Es ist ganz wichtig, Betroffene so früh wie möglich zu erkennen und medikamentös zu behandeln, wobei - neben dem Verzicht auf das Rauchen - zusätzlich auch Bewegungstherapie und eine kalziumreiche, phosphatarme Ernährung einen guten Beitrag leisten können“, rät Prof. Adrian Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie von der Ermstalklinik Reutlingen-Bad Urach. Ohne Behandlung schreitet eine Osteoporose weiter voran und führt zu dauerhaften Veränderungen wie z.B. abnehmender Körpergröße, Rundrücken, heftigen Knochenschmerzen und Knochenbrüchen. Gerade im Alter kann ein Knochenbruch schwerwiegende Auswirkungen haben und aufgrund von Folgeerkrankungen unter Umständen sogar tödlich sein. Bewegungseinschränkung und Dauerschmerzen sind zudem vielfach Auslöser für Invalidität und Pflegebedürftigkeit.

Hintergrund: Knochenschwund (Osteoporose) ist eine chronische Erkrankung der Knochen, bei der das Verhältnis von Knochenaufbau und Knochenabbau sowie Knochendichte und Knochenqualität gestört ist. Durch die Zerstörung der knöchernen Mikroarchitektur wird die Knochenstruktur porös und fragil. Das lässt den Knochen an typischen Stellen wie der Hüfte, der Wirbelsäule oder dem Unterarm oft schon unter dem Einfluss von Alltagskräften brechen.

Autor: äin-red

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