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Auslöser von Asthma kann auch Sodbrennen sein

Durch chronisches Einatmen von Magensäuretröpfchen aufgrund von Sodbrennen über längere Zeit hinweg kann das Immunsystem entgleisen, was das Risiko für die Entwicklung eines Asthmas bronchiale erhöht. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung aufmerksam.

Patienten mit chronischem Asthma, bei denen keine bekannten Risikofaktoren vorliegen und die trotz der regelmäßigen Einnahme von effektiven Asthma-Medikamenten keine Verbesserung erzielen, sollten dahingehend untersucht werden, ob sie möglicherweise unter starkem Sodbrennen leiden und bei positivem Befund entsprechend behandelt werden. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung. Mediziner sprechen auch von der so genannten Refluxkrankheit, abgekürzt als GERD aus dem Englischen gastroesophageal reflux disease. „Die Refluxkrankheit ist eines der häufigsten gastroenterologischen Krankheitsbilder, das auch schon Kinder betreffen kann und unter Erwachsenen in den letzten Jahrzehnten noch an Häufigkeit zugelegt zu haben scheint“, berichtet Prof. Adrian Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie von der Ermstalklinik Reutlingen-Bad Urach.

Einatmen von Magensäuretröpfchen erhöht Asthmarisiko

Zu fette oder zu süße Speisen, Alkohol, Kaffee oder Rauchen können Reflux begünstigen. Meistens wird bei Patienten mit Reflux der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre nicht vollständig durch den Pförtnermuskel abgeriegelt, so dass scharfe Magensäure beim Aufstoßen ungehindert in die Luftröhre aufsteigen kann. „Magensäuretröpfchen, die von den Betroffenen beim Aufstoßen eingeatmet werden, können zu Schleimhautreizungen, Schädigungen der Speiseröhre und Veränderungen des Immunsystems führen“, erklärt Prof. Gillissen. „Durch chronisches Einatmen von Magensäuretröpfchen über längere Zeit hinweg kann das Immunsystem schließlich entgleisen, was das Risiko für die Entwicklung eines Asthmas bronchiale erhöht. So kann GERD in ursächlichem Zusammenhang mit einer asthmatischen Erkrankung stehen und deren Entwicklung vorantreiben.“

Behandlung von GERD spart Asthmamedikamente ein

GERD tritt bei Asthmatikern bis zu doppelt so häufig auf wie bei Nicht-Asthmatikern. Durch eine Diagnose und zielgerichtete Behandlung der Refluxerkrankung können die asthmatischen Beschwerden der Betroffenen deutlich verringert werden. „So erleiden gegen Reflux behandelte Patienten weniger Husten und Asthma-Anfälle als unbehandelte Betroffene und benötigen über Jahre hinweg weitaus weniger Bedarfsmedikamente gegen Asthma“, betont Prof. Gillissen.

Quellen:

Quelle: äin-red

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