Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Auch zu viel Harnsäure kann zu einer Verschlechterung der Lungenkrankheit COPD führen

Zu viel Harnsäure ist bei COPD-Patienten mit einer verringerten Lungenfunktion und körperlichen Belastungsfähigkeit verbunden sowie mit häufigeren Verschlechterungen (Exazerbationen) und kardiovaskulären Begleiterkrankungen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin und geben Tipps zur Senkung erhöhter Harnsäurewerte.

Zu viel Harnsäure kann die körperliche Leistungsfähigkeit von Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD zusätzlich einschränken und ihr Risiko für akute Verschlechterungen (Exazerbationen) erhöhen, die dann unter Umständen im Krankenhaus behandelt werden müssen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung hin unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse (siehe Respiratory Research 2018, Band 19, Seite: 141), in der knapp 2000 Patienten aus einer COPD-Kohortenstudie hinsichtlich eines Zusammenhanges zwischen Harnsäurewerten und Lungenfunktion, 6-Minuten-Gehdistanz und Exazerbationsrate untersucht wurden. „Erhöhte Harnsäurewerte bei COPD-Patienten sind – wie in der Studie erwiesen wurde - mit einer geringeren Lungenfunktion und körperlichen Belastungsfähigkeit verbunden sowie mit häufigeren Exazerbationen und kardiovaskulären Begleiterkrankungen“, berichtet Prof. Adrian Gillissen, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie von der Ermstalklinik Reutlingen-Bad Urach. „Deshalb sollten Harnsäurespiegel bei der Anamnese von COPD-Patienten und bei der Bewertung ihres Krankheitsstatus mehr beachtet werden. Denn die Harnsäurewerte dienen als Biomarker, die ein erhöhtes Risiko für eine akute Verschlechterung der Erkrankung in den nächsten 30 Tagen anzeigen können. Außerdem weisen sie auf ein größeres Risiko für die koronare Herzkrankheit hin.“

Was COPD-Patienten zur Senkung ihres Harnsäurespiegels tun können

Harnsäure entsteht im menschlichen Körper als Endprodukt des Abbaus von Purinen, die einerseits während des normalen Zellstoffwechsels anfallen, andererseits aber auch mit der Nahrung aufgenommen und dann in Harnsäure umgewandelt werden. „Durch Umstellung auf eine purinarme, vollwertige Ernährung und weitgehenden Verzicht auf Alkohol lässt sich die Harnsäurekonzentration im Blut senken“, rät Prof. Gillissen. Das bedeutet: Purinreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Innereien und Fisch, Schalen- und Krustentiere sowie Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Sojabohnen und andere) aber auch alkoholische Getränke wie Bier möglichst meiden und stattdessen purinarme Lebensmittel wie Milch bzw. Milchprodukte, Eier, die meisten Obst- und Gemüsesorten sowie Kartoffeln bevorzugen. „Vorsicht jedoch z. B. bei Spargel, Spinat und Erdnüssen, die einen hohen Puringehalt haben! Das gilt übrigens auch für alkoholfreies Bier“, warnt Prof. Gillissen. Genaue Auskunft über den Puringehalt von Lebensmitteln geben sog. Purin-Tabellen. Auch körperliche Betätigung senkt den Harnsäure-Spiegel, deshalb sollten Betroffene sich außerdem regelmäßig und ausreichend bewegen. „Sollten diese Ernährungsmaßnahmen nicht helfen, muss ein erhöhter Blut-Harnsäurespiegel medikamentös gesenkt werden, nicht zuletzt um auch einen Gichtanfall zu verhindern", ergänzt Prof. Gillissen. 

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung der Deutschen Lungenstiftung. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien ist diese Quellenangabe (in Form eines aktiven Links entweder auf die Startseite oder auf eine Unterseite der Webseite der Lungenärzte-im-Netz) erforderlich, bei Veröffentlichung in Printmedien ist ebenfalls ein Hinweis auf diese Webadresse notwendig.