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Auch Tai Chi für Lungenpatienten zum Lungensport geeignet

Tai Chi-Übungen sind dazu geeignet, die Beschwerden einer COPD zu verringern und den Patienten zu mehr körperlicher Belastbarkeit und Lebensqualität zu verhelfen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin.

Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) können durch körperliches Training ihre Atembeschwerden und Probleme mit Luftnot lindern. Aus diesem Grund wird im Rahmen einer pneumologischen Rehabilitation Lungensport durchgeführt und den Patienten dringlich empfohlen, auch im Anschluss an die Reha das Training fortzusetzen – zum Beispiel indem sie sich einer Lungensportgruppe anschließen. Auch Tai Chi-Übungen sind dazu geeignet, die Beschwerden einer COPD – insbesondere Atemnot, Husten und Auswurf - zu verringern und den Patienten zu mehr körperlicher Belastbarkeit und Lebensqualität zu verhelfen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin (siehe Chest, Online-Veröffentlichung am 3.4.2018).

Problemlose Fortführung zu Hause sorgt für nachhaltige Effekte

Tai Chi – auch chinesisches Schattenboxen genannt – beinhaltet langsame, koordinierte Bewegungsabfolgen mit Dehn- und Atemübungen, die auch von älteren Personen gut ausgeführt werden können. Da keine spezielle Ausrüstung erforderlich ist, handelt es sich um eine kostengünstige Trainingsmethode, die sich nach professioneller Anleitung auch gut selbstständig zu Hause durchführen lässt. In der genannten Studie besuchten COPD-Patienten über 12 Wochen hinweg entweder dreimal pro Woche eine Reha-Lungensportgruppe oder fünfmal pro Woche einen Tai Chi-Anleitungskurs (nach dem sog. Yang style, der insgesamt 24 Übungsabfolgen umfasst). „Im Vergleich zu Patienten, die nur Medikamente einnehmen und keinerlei Übungen machen, konnten die Studienteilnehmer in beiden Gruppen ihre körperliche Leistungsfähigkeit und ihre Lebensqualität bereits nach diesen zwölf Wochen deutlich steigern“, berichtet Prof. Dr.med. Berthold Jany, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Lungenstiftung und Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Im Anschluss an den 12-Wochen-Kurs wurde den Teilnehmern des Tai Chi-Kurses empfohlen, die Schattenboxübungen auch zu Hause entweder allein oder in einer Gruppe fortzuführen. Den Teilnehmern der Reha-Gruppe wurde ebenfalls geraten, körperlich aktiv zu bleiben. Weitere 12 Wochen später zeichnete sich dann ab, dass Tai Chi mindestens genauso effektiv wie Reha-Training ist, wobei Tai Chi sogar die Tendenz aufweist, noch nachhaltiger zu wirken, da es problemlos auch zu Hause fortgeführt werden kann. Demgegenüber ist der Besuch einer Lungensportgruppe oft mit einer längeren Anfahrt verbunden und zeitlich festgelegt, was die Regelmäßigkeit des Trainings unter Umständen limitieren kann.

Entscheidend ist die Regelmäßigkeit des Trainings

Fazit der Lungenärzte: Welche Art von Lungensport man absolviert, ist letztendlich nicht so entscheidend – wichtig ist nur, dass die Übungen praktikabel sind und den Betroffenen möglichst auch Spaß machen. „Denn nur dann werden sie regelmäßig durchgeführt und können somit tatsächlich eine Verringerung der Beschwerden und eine Verbesserung der Atmung bewirken“, erklärt Prof. Jany. „Um den individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen der Patienten entgegenzukommen, könnte es sinnvoll sein, künftig neben den bisher üblichen Übungen im Lungensport weitere Trainingsoptionen anzubieten, wobei gerade Tai Chi offenbar eine gute Abwechslung bietet und zugleich sehr unkompliziert in der Durchführung ist.“

Quelle: äin-red

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