Schwangere sollten bekanntlich auf das Rauchen verzichten, da Tabakkonsum während der Schwangerschaft das Risiko für Asthma, Allergien sowie Herz-Gefäß-Schäden des heranwachsenden Kindes deutlich erhöht. Doch auch E-Zigaretten sind offenbar keine empfehlenswerte Alternative für schwangere Frauen. Darauf macht die Deutsche Lungenstiftung aufmerksam unter Berufung auf neue Studienergebnisse, die auf der Jahreskonferenz der Thoracic Society of Australia and New Zealand (TSANZ) vom 24. bis 28.3.2017 in Canberra vorgestellt wurden.
In der Studie haben Forscher der University of Technology Sydney bei Mäusen und an menschlichen Lungenzellen nachgewiesen, dass das Dampfen nikotinhaltiger E-Zigaretten während der Schwangerschaft das Risiko für allergisches Asthma und das Ausmaß asthmatischer Beschwerden beim heranwachsenden Kind erhöht. Deshalb hat die Thoracic Society of Australia and New Zealand (TSANZ) in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass nikotinhaltige E-Zigaretten nicht als unschädlich eingestuft werden können und dass Schwangeren von ihrem Gebrauch abzuraten ist. Die Forscher vermuten, dass das in den E-Zigaretten enthaltene Nikotin wie bei Zigaretten zu epigenetischen Veränderungen bestimmter Genregionen führt, die sowohl bei dampfenden Müttern als auch im Nabelschnurblut der Neugeborenen nachweisbar sind und Kinder u.a. anfälliger für allergisches Asthma machen.
„Raucherinnen mit Kinderwunsch sollten am besten ganz auf das Rauchen verzichten – und zwar möglichst schon, bevor sie schwanger werden. Schließlich ist das Rauchen auch schlecht für die weibliche Fruchtbarkeit (wie übrigens auch für die des Mannes) und kann sowohl den Eierstöcken als auch der Gebärmutter schaden, was Embryonen das Einnisten erschwert und damit die Chancen auf eine Schwangerschaft schmälert“, rät Prof. Dr. Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung, Facharzt für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin und Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel) sowie des Bereiches Pneumologie an der Universitätsmedizin Göttingen. Außerdem riskieren Frauen, die in der Schwangerschaft rauchen, dass ihr Baby mit einem Herzfehler auf die Welt kommt. Wer aber vor oder frühzeitig während einer Schwangerschaft aufhört zu rauchen, kann folgende Gesundheitsrisiken deutlich senken und so für bessere Startbedingungen des Babys sorgen:
- Das Risiko einer Fehlgeburt geht zurück.
- Eine Frühgeburt wird weniger wahrscheinlich.
- Das Risiko einer Totgeburt sinkt - je früher eine schwangere Frau mit dem Rauchen aufhört, umso deutlicher.
- Die Gefahr des plötzlichen Kindstods (sudden infant death syndrome) sinkt.
- Die Lungen des Kindes können sich vollständig entwickeln.
- Das Kind wird weniger anfällig für Infektionskrankheiten oder allergische Reaktionen.
- Das Risiko für Asthma geht zurück.
Es werden verschiedene Entwöhnungsprogramme angeboten, die Schwangere dabei unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören – wie z. B. das „rauchfrei“ Ausstiegsprogramm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Quelle: äin-red
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