Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Asthma-Risiko von Kindern wird durch Hund als Haustier geringfügig gesenkt

Neben Tieren auf dem Bauernhof sollen auch Hunde als Haustier das Asthmarisiko von Kindern senken, wenn auch nur ein wenig. Darauf macht der BdP aufmerksam.

Während man früher dachte, Haustierhaltung sei für heranwachsende Kinder schädlich und würde ihre Neigung zu Allergien und Asthma fördern, gibt es jetzt Hinweise, dass Haustiere – in diesem Fall: Hunde - das Asthmarisiko sogar senken können. Eine aktuelle Studie aus Schweden (siehe JAMA Pediatrics 2015, Band 69/11, Seite: e153219) kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder, die während ihres ersten Lebensjahres mit einem Hund aufwachsen, im Schulalter ein um 13 Prozent geringeres Risiko haben, an Asthma zu erkranken im Vergleich zu Kindern ohne Hund als Haustier. „Dreizehn Prozent sind allerdings vernachlässigbar wenig und reichen nicht dazu aus, nun eine generelle Empfehlung auszusprechen, sich zur Vorbeugung von Allergien bei Kindern einen Hund anzuschaffen“, kommentiert Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg.

Weitere Bestätigung für die Hygienehypothese

Die Ergebnisse der Studie, an der über eine Million Kinder teilgenommen haben, die zwischen 2001 und 2010 in Schweden geboren wurden, sind  eine weitere Bestätigung für die schon länger existierende Hygienehypothese. Diese besagt, dass ein Mangel an Umweltkeimen aufgrund übertriebener Hygiene die normale Reifung des Immunsystems bei Kindern stören kann, so dass diese in der Folge häufiger allergische Immunreaktionen gegenüber eigentlich harmlosen Fremdstoffen entwickeln.“ So haben die Forscher auch in der aktuellen Studie festgestellt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, ein erheblich geringeres Asthmarisiko haben – in diesem Fall war es im Kindergartenalter um 31 Prozent geringer und im Schulalter um 52 Prozent. „Dieser so genannte Bauernhofeffekt ist schon länger bekannt und wird damit erklärt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof leben, regelmäßig mit einer größeren Anzahl und Vielfalt an Mikroorganismen und Endotoxinen in Berührung kommen als Stadtkinder“, erläutert Dr. Helllmann. „Zwar kann auch das Zusammenleben mit einem Hund das Artenspektrum an Mikroben, denen ein Kind täglich ausgesetzt ist, im Vergleich zu einem Haushalt ohne Hund offenbar etwas erhöhen, so dass das Allergie- und Asthmarisiko der betroffenen Kinder ein wenig sinkt. Dieser Effekt ist allerdings weitaus weniger ausgeprägt als bei Kindern, die auf einem Hof mit Viehhaltung aufwachsen. Darüber hinaus sind Hunde als Haustiere grundsätzlich ausgenommen für Kinder, die bereits eine Allergie aufweisen - insbesondere natürlich, wenn sie auf Hundehaare allergisch reagieren.“, betont Dr. Hellmann.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.