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Abhilfe gegen Beeinträchtigungen der Denkleistung und Stimmung bei Lungenpatienten

Ein möglichst früher Rauchstopp kann bei COPD-Patienten auch das Risiko für eine spätere Entwicklung von kognitiven Störungen senken. Regelmäßiges körperliches Training (zweimal pro Woche) führt außerdem zu einer deutlichen Verminderung depressiver Symptome und kann auch Ängste abmildern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse hin.

Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen leiden mit zunehmendem Alter häufig auch unter depressiven Verstimmungen, Ängsten und kognitiven Störungen. Um das Risiko für diese Begleitsymptome zu verringern, sollten betroffene Patienten bereits im mittleren Alter mehr Unterstützung bei der Raucherentwöhnung und mehr Anregung zu Bewegung und Lungensport erhalten. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin unter Berufung auf die Ergebnisse zweier aktueller Studien.

Rauchstopp senkt das Risiko für kognitive Störungen

Die erste Untersuchung, eine US-amerikanische Langzeitstudie mit mehr als 14.000 Teilnehmern (siehe American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Online-Veröffentlichung am 1.6.2019), hat ergeben, dass das Risiko für eine Beeinträchtigung der Denkleistung (kognitive Störung) im späteren Leben für Patienten im mittleren Alter mit einer restriktiven Lungenerkrankung wie z. B. Lungenfibrose um 58 Prozent erhöht ist, und mit einer obstruktiven Lungenerkrankung wie COPD um 29 Prozent. „Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen weisen weniger Sauerstoff im Blut und damit eine geringere Sauerstoffversorgung aller Organe auf, was Entzündungsprozesse fördern kann, die unter Umständen auch zu einer Schädigung der Blutgefäße im Gehirn führen. Ein möglichst früher Rauchstopp würde daher nicht nur die Entwicklung einer Lungenerkrankung bzw. deren Fortschreiten verhindern, sondern gleichzeitig auch das Risiko für die Entwicklung kognitiver Störungen senken“, erläutert Prof. Dr. med. Michael Pfeifer, Präsident der DGP und Medizinischer Direktor der Klinik Donaustauf sowie Chefarzt der Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg.

Bewegung und Lungensport wirken antidepressiv

Die zweite Studie aus Melbourne (Australien) mit 734 COPD-Patienten (siehe Chest, Online-Veröffentlichung am 26.7.2019) hat aufgezeigt, dass ein körperliches Training zweimal pro Woche zu einer deutlichen Verminderung depressiver Symptome führt und auch Ängste abmildert. „Ein solches körperliches Training muss nicht - wie in der australischen Studie - im Rahmen einer pneumologischen Rehabilitation erfolgen, sondern kann auch selbständig zu Hause durchgeführt oder durch aktive Teilnahme an einer Lungensportgruppe absolviert werden. Aerobe Bewegung verbessert nicht nur die Durchblutung, sondern fördert auch die Leistungsfähigkeit, steigert das Selbstwertgefühl und Wohlbefinden der Patienten und kann sogar antidepressiv wirken. Wichtig ist, dass das Bewegungstraining regelmäßig und mit moderater Intensität durchgeführt wird. In einer Lungensportgruppe kann die Interaktion mit Gleichgesinnten zusätzlich die Stimmung aufhellen und gegen Einsamkeit helfen“, betont Prof. Pfeifer.

Autor: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de.  Bei Veröffentlichung in Online-Medien ist diese Quellenangabe (in Form eines aktiven Links entweder auf die Startseite oder auf eine Unterseite der Webseite der Lungenärzte-im-Netz) erforderlich, bei Veröffentlichung in Printmedien ist ebenfalls ein Hinweis auf diese Webadresse notwendig.