In den letzten 20 Jahren hat sich in Berchtesgaden eine der renommiertesten Einrichtungen für asthmakranke Kinder und Jugendliche in Europa entwickelt: Das CJD Asthmazentrum in Berchtesgaden nahm im September 1987 unter dem Namen „CJD Jugenddorf Buchenhöhe – Asthmazentrum“ seinen Betrieb auf und feiert somit in diesem September sein 20-jähriges Jubiläum. Vorangegangen war eine langjähriger Planungszeit, die bis weit in die 70er Jahre zurückreichte. Das Jugenddorf Buchenhöhe betreute zunächst 51 Grund- und Hauptschüler, 37 Realschüler, 34 Gymnasiasten und 16 Berufsfinder. Obwohl der Winter für viele Asthmatiker gesundheitlich eher belastend ist, gab es bis zum Frühjahr 1988 bereits erfreuliche Therapiefortschritte. Seither sind rund 3.500 Kinder und Jugendliche zu einem Rehabilitationsaufenthalt in Berchtesgaden gekommen, und Vieles hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren verändert. Die Behandlungskonzepte machten große Fortschritte, das Zentrum wuchs und erweiterte sein Betätigungsfeld. Mit Förderung durch Marianne Herzog, der Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, wurde 1996 der ersten Mukoviszidose-Patient aufgenommen. Seit einigen Jahren können in dem Zentrum auch kinder- und jugendpsychiatrische Probleme behandelt werden, und seit 2006 finden diabeteskranke Jugendliche dort ebenfalls ein professionelles Hilfsangebot.
Alle Kinder und Jugendlichen – gleich unter welchen gesundheitlichen Problemen sie leiden - profitieren von der interdisziplinären Ausstattung des Zentrums mit Ärzten, Psychologen, Sport- und Physiotherapeuten sowie den schulischen, vorberuflichen und beruflichen Angeboten. Durch diese Kombination haben schwerkranke Kinder eine Chance auf schulische Erfolge, die sie im heimischen Umfeld nie erreichen würden. Chronisch kranke Jugendliche können sich mit vorberuflichen Maßnahmen auf das Berufsleben vorbereiten und in 13 Lehrberufen auch eine komplette Ausbildung absolvieren. Günstig für Asthmatiker, Neurodermitiker und Allergiker ist dabei die Höhenlage auf rund 1.000 m, dank der die Allergenbelastung wesentlich geringer ist als im Flachland. „Auch wenn der Kostendruck des öffentlichen Gesundheitssystems verstärkt auf uns durchschlägt, werden wir unser Ziel - die optimale Versorgung und Förderung von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen - weiter verfolgen“, erklärt Dr. Josef Lecheler, ärztlicher Direktor des CJD Asthmazentrums. Für die Zukunft mangelt es nicht an Plänen und Aufgaben. Noch in diesem Herbst soll ein neues Therapiezentrum eingeweiht werden, das die therapeutischen Möglichkeiten weiter verbessert. „Für das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) sind die Einrichtungen im Asthmazentrum Berchtesgaden von großer Bedeutung“, betont Hans-Wolf von Schleinitz, Gesamtleiter des CJD Berchtesgaden und künftiger CJD-Vorstand. „Sie haben Leuchtturmcharakter und stehen für die erfolgreiche 60-jährige Geschichte des CJD, die wir ebenfalls in diesem Jahr feiern.“
Foto: Asthmakrankes Kind bei der Lungenfunktionsmessung im CJD Asthmazentrum Berchtesgaden.