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Zum Deutschen Lungentag am 29. September 2018

„Dicke Luft - Gefahr für die Lunge“ - so lautet das Motto des diesjährigen Deutschen Lungentags, in dessen Rahmen bundesweit viele Informationsveranstaltungen stattfinden.

„Dicke Luft – Gefahr für die Lunge“ ist das Thema des diesjährigen Lungentages. Wie schädlich sind aber die Emission durch den Verkehr wirklich und ist der Zusammenhang zwischen Gesundheitsschädigung und Verkehr tatsächlich nachgewiesen?

Das ESCAPE-Projekt (European Study of Cohorts) untersucht derzeit die Langzeitwirkung von Luftschadstoffen in Europa. Das Besondere ist, dass die individuelle Schadstoffexposition errechnet werden kann, um so einen genaueren Zusammenhang zwischen Exposition und Risiko herzustellen. Somit muss nicht wie bisher auf Daten aus epidemiologischen Studien zurückgegriffen werden, die nur eine ungesicherte Risikoabschätzung erlauben.

Erste Daten wurden bereits analysiert: Feinstaub der Partikelgröße von 10 µm (PM10) erhöhte signifikant das Risiko für Lungenkrebs. Auch ein Zusammenhang zwischen Schadstoffexposition und COPD wurde tendenziell aufgezeigt. Niedrige Werte der Lungenfunktion ließen sich auf Exposition mit PM10 und NOx zurückführen. Für Kinder erhöhte sich das Risiko für Asthma, wenn auch nicht statistisch signifikant. Luftschadstoffe begünstigten das Auftreten von Lungenentzündungen, ein Einfluss auf Pseudokrupp wurde hingegen nicht beobachtet.

Dass Feinstaub möglicherweise noch gefährlicher ist, als man bisher dachte, legen die Ergebnisse von gleich drei aktuell veröffentlichten Studien nahe. Darauf haben die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des diesjährigen DGP-Kongresses in Dresden aufmerksam gemacht – siehe https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/feinstaub-ist-noch-schaedlicher-als-bisher-angenommen/. Dennoch dürften die positiven Effekte der körperlichen Aktivität, die Nachteile, die mit einer höheren Luftschadstoffexposition verbunden sind, überwiegen. Es gibt also gute Gründe, sich körperlich zu betätigen, und das auch in Gegenden, die durch Straßenverkehr belastet sind, wenn es keine anderen Möglichkeiten in unbelasteten Gebieten gibt.

Jeder Mensch ist auf Luft zum Atmen angewiesen. Ziel müsse es der Deutschen Atemwegsliga zufolge deshalb sein, saubere Luft für Alle und überall sicher zu stellen. Grenzwerte seien dabei häufig nur ein vernünftiger Kompromiss, das Wünschenswerte mit dem Machbaren zu vereinen. Vieles könne getan werden, um die Luftqualität zu verbessern. Zu den Maßnahmen gehörten neben sauberen Motoren und verkehrsorganisatorischen Maßnahmen ein attraktiver Nahverkehr und Umweltzonen. Eine Verlagerung des Verkehrs an den Messstationen vorbei, verlagere das Problem lediglich. Erste Analysen belegten, dass z.B. ausreichend große Umweltzonen tatsächlich die Luftqualität verbessern. Wir alle könnten dazu beitragen, dass unsere Luft besser werde, z.B. indem wir das Auto einmal stehen lassen.

Im Rahmen des Deutschen Lungentages werden bundesweit viele Informationsveranstaltungen angeboten – siehe https://www.lungentag.de/veranstaltungen/page/1.html. Die diesjährige Zentralveranstaltung des Lungentags findet in Berlin statt – am Samstag, 29. September 2018, 10 bis 14 Uhr in der Charité Berlin (CCO Auditorium und Foyer, Virchowweg 6). Weitere Informationen unter www.lungentag.de und info@noSpam.lungentag.de.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Atemwegsliga e.V.