Obwohl der Bedarf an Rehabilitationstherapien für Lungenpatienten bereits seit Jahren steigt und künftig noch stärker ansteigen dürfte, gibt es in Deutschland derzeit zu wenige Angebote für eine pneumologische Reha. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin und zeigen Lösungsvorschläge auf, mit denen sich die Situation hierzulande möglicherweise verbessern ließe. „Während die pneumologische Reha in Europa überwiegend in ambulanten Zentren durchgeführt wird, findet sie in Deutschland vor allem im stationären Bereich statt. Derzeit bieten hierzulande insgesamt 237 Rehabilitationskliniken eine pneumologische Rehabilitation an, aber nur zwei rein ambulante Rehabilitationszentren sind zugelassen“, erläutert Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis.
Stärkerer Ausbau von Reha-Zentren auch im ambulanten Bereich gefordert
Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es hierzulande immer mehr ältere Menschen geben, die eine Rehabilitationstherapie benötigen. Innerhalb der Pneumologie ist der Bedarf an Reha-Maßnahmen zahlenmäßig am größten für die Volkskrankheiten Asthma und COPD. Aber auch für Patienten mit anderen Lungenerkrankungen wie z.B. Lungenfibrose oder Lungenkrebs haben Bewegung und Rauchstopp im Rahmen einer Reha nachweislich sehr positive und nachhaltige Effekte. „Es geht dabei besonders um die Nachhaltigkeit von Maßnahmen, die in der stationären Rehabilitation angestoßen wurden“, betont Dr. Hellmann. „Eine Lösung, um die Versorgungslöcher insbesondere in den Ballungszentren zu stopfen, wäre, die Reha-Angebote im ambulanten Bereich - ganz nach europäischem Vorbild – auch in Deutschland stärker auszubauen. Dazu müssten hierzulande aber auch die Rahmenbedingungen zur Errichtung neuer ambulanter Reha-Zentren, die seit 2008 mit viel zu großen Auflagen verbunden sind, erleichtert werden.“
Quelle: äin-red
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