Obwohl Lungenerkrankungen längst die die weltweit häufigste Todesursache darstellen, sind die meisten Menschen eher wegen Krebs, Herzerkrankungen und Schlaganfall besorgt. Das zumindest offenbart eine von FIRS (Forum of International Respiratory Societies) auf vier Kontinenten durchgeführte Studie (YouGov Survey, Mai 2012): Die am meisten gefürchteten Krankheiten seien Krebs (38%), Herz-Krankheiten (19%) und Schlaganfall (9%). Dieser Mangel an Sorge ist umso erstaunlicher, als sich der Tod infolge chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD) in den letzten drei Jahrzehnten verdoppelt hat, während die anderen schweren Krankheiten als Todesursache rückläufig waren.
Neben der Unterschätzung der Auswirkungen von Lungenkrankheiten enthüllt die öffentliche Umfrage einen Mangel an Kenntnis darüber, wie damit umzugehen sei. Trotz der Tatsache, dass einfache Tests wie Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie) Krankheiten wie COPD und Asthma bronchiale frühzeitig erkennen können, ergab die Umfrage, dass die Mehrheit (57% der Befragten) noch nie ihre Lunge untersuchen ließen.
Die Studie zeigte auch, dass 70% meinten, dass Menschen mit Lungenerkrankungen nicht einmal moderate Bewegungen wie Schwimmen meistern könnten. Dabei kann körperliche Aktivität zu einer deutlichen Verbesserung der für COPD typischen AHA-Symptomatik (Atemnot, Husten, Auswurf) selbst in schweren Fällen beitragen.
Während die Welt letzte Vorbereitungen für die Olympischen Spiele trifft, wird das FIRS Menschen dazu zu bewegen suchen, ihre Lunge untersuchen zu lassen und aktiv zu werden, um ihre Lungengesundheit zu verbessern. Während der Vorbereitung für die Olympischen Spiele wird medizinisches Fachpersonal auf die Straßen der ganzen Welt öffentlich dazu aufrufen, Lungenuntersuchungen durchführen zu lassen, um das Bewusstsein für Spirometrie-Tests zu erhöhen. Die Untersuchung, die in der Regel weniger als 10 Minuten dauert, ist die effektivste Lösung für die Überprüfung der Lungengesundheit.
Der Vorsitzende des FIRS und Präsident der European Respiratory Society (ERS), Klaus Rabe, sagte: „Chronische Erkrankungen der Lunge stellen ein großes gesundheitliches Problem dar, jedoch - wie die Umfrage von FIRS zeigt - wird ihre Tragweite weiterhin unterschätzt. Es gibt eine weit verbreitete Unwissenheit nicht nur rund um die Schwere von Lungenerkrankungen, sondern auch über das, was getan werden kann, um sie zu verhindern. Wenn die Nationen der Welt die Leistungen der weltbesten Athleten feiern - finden wir, dass die Zeit reif ist, uns darauf zu konzentrieren, wie wir alle unsere Lungengesundheit verbessern können.“
Zu den Unterstützern gehört auch der norwegische Olympia-Ruderer, Olaf Tufte, der zwei Gold- und eine Silbermedaille gewonnen hat, obwohl er unter schwerem allergischem Asthma leidet: „Ich bin entschlossen, nicht zuzulassen, dass mein Asthma mich in meinem Ehrgeiz bremst oder einschränkt. Stattdessen sehe ich es als eine Herausforderung unter vielen an, die ich meistern muss, um in meinem Sport an die Spitze zu kommen. Menschen mit Lungenerkrankungen können ein gesundes und aktives Leben führen, wenn sie Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihr Zustand rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird.“
Weitere Informationen zu den Untersuchungs-Events im Rahmen des Weltspirometrie-Tags und der Olympischen Spiele 2012 finden Sie unter: http://www.wsd2012.european-lung-foundation.org
Quelle: Forum of International Respiratory Societies (FIRS)