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Wie kann man sich vor Legionellen schützen?

Mit den Erregern der Legionärskrankheit kann man in den Sommermonaten zuweilen in Kontakt kommen - zum Beispiel beim Duschen in einem Hotel. Das „Centrum für Reisemedizin“ (CRM) gibt daher ein paar einfache Verhaltenstipps, wie sich eine Infektion möglichst vermeiden lässt.

Anfang Juni erkrankten in der nordspanischen Stadt Pamplona mehr als 100 Menschen an der so genannten Legionärskrankheit (Legionellose). Grundsätzlich besteht in südlichen Ländern, aber auch während der Sommermonate in Deutschland, eine erhöhte Gefahr, sich mit den bakteriellen Erregern dieser Krankheit - den Legionellen - anzustecken. Diese gelangen in Form von kleinsten Wasser-Tröpfchen, die der Betroffene einatmet, über die Atemwege in den menschlichen Körper. Da sich Legionellen-Bakterien bei 20 bis 55 Grad auf der Wasseroberfläche besonders gut vermehren können, erfolgt ihre Übertragung in den meisten Fällen über Klimaanlagen, Kühlsysteme oder Wasserleitungen, in denen das Wasser längere Zeit gestanden ist. So kann es zum Beispiel unter der Dusche durch das Einatmen des Sprühnebels, der aus einer verseuchten Warmwasseranlage gespeist wird, leicht zu einer Infektion kommen. Das Unterschlucken von Erregern stellt hingegen normalerweise kein Risiko dar.

"Um eine Infektion mit diesen Bakterien möglichst zu vermeiden, ist es sinnvoll, in Hotelzimmern, Ferienwohnungen oder auf Kreuzfahrtschiffen vor der Benutzung alle Wasserhähne und Duschköpfe für kurze Zeit laufen zu lassen, während man das Badezimmer verlässt", rät Dr. Burkhard Rieke vom Düsseldorfer „Centrum für Reisemedizin“ (CRM). Wenn möglich, sollte man dabei auch gut durchlüften. So könne das in der Leitung stehende Wasser abfließen, bevor man sich ins Bad begibt. Die Krankheitsbeschwerden bei Legionellose ähneln denen einer schweren Lungenentzündung und können bei geschwächten oder älteren Patienten tödlich enden. Erst 1976 ist die Legionärskrankheit in den USA entdeckt worden, als zahlreiche Teilnehmer eines Kriegsveteranen-Treffens in einem Hotel in Philadelphia schwer erkrankten.

Quelle: „Centrum für Reisemedizin“ (CRM)