Der Welt-COPD-Tag wurde im November 2002 von der „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Diseases“(GOLD) ins Leben gerufen und findet seitdem jedes Jahr Mitte November statt. GOLD wurde 1997 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vom National Institute of Health (NH) gegründet, um die Diagnose und Behandlung von COPD (chronisch-obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem) weltweit zu optimieren. Genauso wichtig ist auch die Vermeidung der Krankheit, dessen Hauptursache das Rauchen ist. Die Versorgungsleitlinien für COPD, die unter anderem auch die Einteilung der Schweregrade bestimmen, wurden ebenfalls von GOLD festgeschrieben und sind eine große Hilfe für Ärzte und Patienten.
Nach Einschätzung der Experten der GOLD-Initiative im Jahre 2014 ist die COPD eine häufige, vermeidbare und behandelbare Erkrankung und charakterisiert durch eine Einengung (Obstruktion) der Atemwege mit Behinderung des Ausatemstroms. Meist als Reaktion auf das Einatmen schädlichen Feinstaubs (Zigaretten) und von Abgasen (aus dem Verkehr oder der Industrie) kommt es zu fortschreitenden Entzündungsprozessen in den Atemwegen und im Lungengewebe. Es wurde nachgewiesen, dass circa 80-90 Prozent der COPD-Patienten Raucher oder ehemalige Raucher sind.
Akute Verschlimmerungen – so genannte Exazerbationen - und Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) tragen maßgeblich zur Schwere der COPD bei. Letzte Schätzungen der WHO aus dem Jahr 2007 gehen davon aus, dass allein in Deutschland rund 6,8 Millionen und weltweit etwa 210 Millionen Menschen an COPD erkrankt sind. Damit muss bereits von einem globalen Problem gesprochen werden, denn inzwischen ist die COPD weltweit schon die vierthäufigste Todesursache. Von den zehn häufigsten zum Tod führenden Krankheiten ist COPD die einzige, deren Häufigkeit konstant zunimmt.
Symptome des Lungenemphysems und der COPD sind zu Beginn vermehrter Auswurf und Husten, später dann Atemnot (auch als AHA-Symptomatik bezeichnet) anfänglich nur bei Belastung im fortgeschrittenen Stadium bereits im Ruhezustand. Im weiteren Verlauf stellen sich dann zunehmend Einschränkungen der Mobilität und der damit einhergehende Muskelverlust sowie weitere begleitende Folgeerkrankungen ein. Das alles führt in vielen Fällen zum Abbau und Verlust der sozialen Strukturen und nicht selten zu Gemütsstörungen im schlimmsten Fall auch zu Depressionen.
Bei einer großen Zahl von COPD-Patienten entwickelt sich im Verlaufe der Krankheit auch ein Lungenemphysem, eine irreversible Überblähung der belüfteten Räume der Lunge, die zu einer Zerstörung der kleinsten Lungenbläschen führt und nachhaltige Atemnot hervorruft.
Heutzutage steht eine breite Palette unterschiedlichster Diagnoseverfahren und Therapieoptionen zur Behandlung der Symptome einer COPD mit oder ohne Lungenemphysem zur Verfügung. Hier sind neben der medikamentösen Therapie, Lungensport und Atemtherapie auch medizinische Rehabilitationsmaßnahmen und bronchoskopische Volumenreduktionsmaßnahmen zu nennen. Sehr wichtig ist auch die Prophylaxe in Form von Schutzimpfungen. Der wichtigste Faktor den weiteren Verlauf der Erkrankung im Sinne des Erkrankten positiv zu beeinflussen ist jedoch der sofortige und dauerhafte Stopp des Rauchens. Wenn dieses nicht gelingt, können die zuvor genannten Optionen leider keine nennenswerten Erfolge erbringen.
Um Betroffene, Angehörige und die Bevölkerung zu informieren und aufzuklären, veranstalten der COPD-Deutschland e.V. in Kooperation mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland einmal im Jahr in Hattingen (NRW) das Symposium-Lunge. Nächstes Jahr findet das 9. Symposium-Lunge am Samstag, den 10. September 2016 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen statt. Der Patientenkongress wird unter dem folgenden Motto stehen: Leben mit Atemwegserkrankungen von der Diagnostik bis zur erfolgreichen Therapie. Interessierte richten ihre Anfragen bezüglich des 9. Symposiums Lunge 2016 bitte direkt an die Organisationsleitung: Jens Lingemann (Email: symposium-org@ copd-deutschland.de).