Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Dr. med. Georgios Stamatis (Facharzt für Allgemeine und Thoraxchirurgie sowie Arzt für Sportmedizin an der Ruhrlandklinik Essen) zum Thema „LVR vor LTx? Lungentransplantation als ultima ratio?“
Das fortgeschrittene Lungen- emphysem ist eine chronische Erkrankung, die einen schweren Krankheitsverlauf mit hoher Sterblichkeit verursacht. Atemnot setzt bereits nach geringer körperlicher Belastung ein und ist das führende Krankheitsanzeichen. Eine medikamentöse Behandlung ist nur begrenzt wirksam, da die bereits bestehenden, krankheitsbedingten anatomischen Veränderungen kaum beeinflussbar sind. Von allen bisher praktizierten chirurgischen Verfahren versprechen die Volumenreduktion der Lunge (LVR) und die Lungentransplantation (LTx) einen Erfolg. Ziel beider Verfahren ist eine Verbesserung der Atemnot und der körperlichen Belastbarkeit der Patienten mit schwerem Lungenemphysem.
Ob eine der Methoden erforderlich ist, wird anhand verschiedener Untersuchungen entschieden – nämlich auf Basis der Krankheitsgeschichte (Anamnese) und des körperlichen Status des Patienten, der radiologischen Diagnostik (Röntgenbild und Computertomographie des Thorax), der Perfusionsszintigraphie, der Lungenfunktion und der Blutgase. Ein vor der OP durchgeführtes (präoperatives) Rehabilitationsprogramm ist sinnvoll und senkt die Wahrscheinlichkeit, nach der OP Komplikationen zu erleiden oder gar zu sterben.
Bei der Volumenreduktion der Lunge (LVR) kann der Eingriff ein- oder doppelseitig (also einen oder beide Lungenflügel betreffend), offen oder thorakoskopisch (mit einem speziellen Endoskop) vorgenommen werden. Die bisherige Erfahrung mit der LVR (besonders die systematische Analyse der verschiedenen Patientengruppen bei der NETTrial) hat gezeigt, dass insbesondere eine kleine Gruppe von Patienten (mit einem so genannten apikalem inhomogenem Emphysem) von der LVR enorm profitiert, mit ausgezeichneten Langzeitergebnissen.
Bei der Lungentransplantation (LTx) wird bevorzugt die Herz-Lungenmaschine eingesetzt. Nach doppelseitiger Transplantation sind die funktionellen Ergebnisse besser als nach einem einseitigen Eingriff. Die Langzeitergebnisse werden allerdings vom Auftreten der chronischen Organabstoßung und der Entwicklung einer Entzündung in den Bronchiolen (Bronchiolitis obliterans) beeinflusst. Um die langen Wartezeiten bis zur Lungentransplantation zu überbrücken, kann bei bestimmten Patienten mit inhomogenem Emphysem eine Volumenreduktion der Lunge (LVR) als so genanntes Bridging-Verfahren durchgeführt werden.
3. Symposium Lunge
"COPD und Lungenemphysem" - Welches sind die entscheidenden Therapiesäulen? Von der Prophylaxe bis zur operativen Behandlung“
am Samstag, 3. Oktober 2009
09.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Westfälisches Industriemuseum
Henrichshütte - Gebläsehalle -
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen/Ruhr
Anfragen bezüglich des Symposiums Lunge 2009 richten Sie bitte an die Organisationsleitung Jens Lingemann
Lindstockstraße 30
45527 Hattingen
Telefon: 02324 - 999 959
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