Wasserpfeifen oder Shishas erfreuen sich insbesondere bei Jugendlichen wachsender Beliebtheit - vielleicht weil die Konsumenten irrtümlich annehmen, Wasserpfeifen seien weniger gesundheitsschädlich als Zigaretten. Und weil der meist süßlich aromatisierte Rauch der Wasserpfeifen – erhältlich z.B. in der Geschmacksrichtung Apfel, Minze, Kirsche, Schokolade oder Melone - durch ein Gefäß mit Wasser geleitet und dabei angefeuchtet weniger reizend ist und somit auch leichter inhaliert werden kann als Zigarettenrauch. Jetzt berichten Forscher der University of Pitsburgh School of Medicine, dass Wasserpfeifenraucher in Wirklichkeit überaus große Mengen an Giftstoffen inhalieren (siehe Brian Premack: Public Health Reports, Januar/Februar 2016, Band 131) . Darauf macht die Deutsche Lungenstiftung e.V. aufmerksam. „Im Vergleich zu einer einzelnen Zigarette enthält eine Wasserpfeife, wie sie gewöhnlich in einer Runde mit mehreren Personen geraucht wird, das 25-Fache an Teer, zweieinhalbmal so viel Nikotin und zehnmal so viel Kohlenmonoxid. Sicherlich sind die Rauchgewohnheiten von Wasserpfeifen- und Zigarettenrauchern unterschiedlich und damit nicht direkt vergleichbar: Ein typischer Raucher mag seine 20 Zigaretten täglich rauchen, während eine Wasserpfeife nur einmal oder wenige Male am Tag zum Zug kommt und dann auch oft in der Gruppe geteilt wird. Es geht uns auch gar nicht darum, zu beurteilen, was gesundheitsschädlicher ist. Vielmehr möchten wir Wasserpfeifenraucher davor warnen, dass sie weitaus mehr Schadstoffe zu sich nehmen, als sie denken“, erläutert Prof. Dr. Stefan Andreas, Beiratsmitglied der Deutschen Lungenstiftung, Facharzt für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin und Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel) sowie des Bereiches Pneumologie an der Universitätsmedizin Göttingen.
Weitere Gesundheitsrisiken durch Shisha-Rauchen
Wie im Zigarettenrauch steckt auch im Wasserpfeifenrauch eine Vielzahl weiterer Schadstoffe wie Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) und Tabakspezifische Nitrosamine (TSNAs). Zudem haben Wasserpfeifen im Hinblick auf ihren hohen Nikotingehalt zweifellos ein hohes Suchtpotenzial, das dem von Zigaretten entspricht. „Insgesamt ist davon auszugehen, dass mit regelmäßigem Wasserpfeifenrauchen ähnliche gesundheitliche Risiken verbunden sind wie mit dem Zigarettenrauchen“, betont Prof. Andreas. Außerdem kann der Gebrauch eines gemeinsamen Mundstücks beim Wasserpfeifenrauchen ebenso wie die manuelle Tabakzubereitungsweise die Übertragung von Infektionskrankheiten - wie z.B. Grippe, Tuberkulose, Hepatitis oder Herpes simplex – begünstigen.
Quelle: äin-red
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