Asthma und COPD sind zwei unterschiedliche Erkrankungen. Es ist aber so, dass bei einigen Patienten Charakteristika von beiden Erkrankungen nachzuweisen sind. Man spricht dann von einem Mischtyp oder einem Asthma-COPD-Overlap-Syndrme (ACOS).
Asthma
Basis der Erkrankung bei Patienten mit Asthma ist eine Entzündung in den Atemwegen, die zu einer Verengung der Atemwege (Obstruktion) und einer erhöhten Empfindlichkeit der Atemwege (Überempfindlichkeit) auf unterschiedliche Reize resultieren kann.
Häufig geht ein Asthma bronchiale auch mit einer Allergie einher, so dass bei Patienten mit einem allergischen Asthma der Kontakt mit einem Allergen zu einer Verschlechterung des Asthmas und einer Zunahme der Verengung oder der Empfindlichkeit führen kann.
Es gibt auch Patienten, die ein Asthma ohne Allergie haben. Dort können aber andere Reize, wie z. B. Küchendünste, Zigarettenrauch oder auch körperliche Aktivität zu einer Verengung der Atemwege führen. Asthma ist nicht ausschließlich eine Erkrankung im Kindesalter.
COPD
Die COPD ist eine Erkrankung, die durch das Einatmen von Schadstoffen, insbesondere durch das Inhalieren von Zigarettenrauch, hervorgerufen wird. Auch hier kommt es zu Veränderungen in den Atemwegen, so dass bei vielen Patienten auch vermehrt Entzündungszellen nachweisbar sind. Als weitere Veränderung tritt eine zunehmende Zerstörung des Lungengewebes auf, so dass die Lungenbläschen verschwinden und sich in der Lunge größere Blasen bilden. Diese Veränderung wird als Lungenemphysem bezeichnet. Da die Ursache für eine COPD ein kontinuierlicher, längerfristiger inhalativer Zigarettenkonsum ist, tritt die COPD erst im fortgeschrittenen Lebensalter auf.
Mischbild Asthma-COPD
Eine klare Unterscheidung zwischen Asthma und COPD ist nicht immer möglich. So gibt es Patienten, bei denen Komponenten von beiden Erkrankungen nachweisbar sind - wie z. B. eine Obstruktion, die sich auf inhalative Medikamentengabe hin verbessert, erhöhte Stickstoffmonoxid-Werte in der Ausatemluft und gleichzeitig der Nachweis eines Lungenemphysems in der CT-Untersuchung. Diese Patienten stellen eine diagnostische Herausforderung dar. Da es sich hierbei um eine sehr gemischte Gruppe von Patienten handelt sollte der Begriff Asthma COPD Overlap Syndrom (ACOS) eigentlich nicht verwendet werden.
Auch im Rahmen der Therapie gibt es bisher keine klaren Leitlinien, da diese Patienten häufig nicht in klinischen Studien teilnehmen konnten, weil z. B. bei COPD-Studien das Vorliegen eines Asthmas ein Ausschlusskriterium ist. Grundsätzlich sollte bei Patienten mit einem Mischtyp der Erkrankung immer darauf geachtet werden, dass neben den bronchial erweiternden Medikamenten (zur Behandlung der COPD-Anteile) auch eine antientzündliche Behandlung mit Kortison zum Inhalieren (zur Behandlung der Asthma-Anteile) erfolgt, so dass die Patienten eine optimale Therapie erhalten.
Quelle: Vortrag von Prof. Dr. med. Christian Taube, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Ruhrlandklinik Essen, auf dem 12. Symposium Lunge am Samstag, den 7. September 2019 von 9:00 -17:00 Uhr in Hattingen (NRW).
Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
Jens Lingemann
symposium-org@ copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959
Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2019
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