Wie hoch sich der wirtschaftliche Schaden beläuft, der einem Unternehmen jährlich durch die Pausen seiner Mitarbeiter zum Zigarettenrauchen entsteht, lässt sich im Internet auf der Seite www.zigarettenpausenrechner.de nachvollziehen. Wie die Firma AHB Electronic in Hemsbach hier vorrechnet, kostet es eine Firma bis zu 540.000 Euro pro Jahr, wenn sich 200 Mitarbeiter fünfmal am Tag eine fünfminütige Zigarettenpause genehmigen. Dabei müssten Arbeitgeber solche Raucherpausen eigentlich nicht vergüten. „Der Arbeitgeber darf allein entscheiden, ob er solche Pausen bezahlt - rechtlich gesehen ist er dazu aber nicht verpflichtet“, bestätigt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) Jobst-Hubertus Bauer. Theoretisch können der Chef einer Firma daher verlangen, dass Angestellte die Zeit nacharbeiten, in der sie ihren Arbeitsplatz zum Rauchen verlassen. „Geregelt wird das entweder nach Absprache, oder die Mitarbeiter müssen ausstempeln, wenn sie eine Zigarettenpause einlegen“, erklärt Bauer. Bereits in jedem fünften Unternehmen werden Raucherpausen nach Angaben des Verlags für die Deutsche Wirtschaft in Bonn mit der Stechuhr kontrolliert. In mehr als jeder dritten Firma herrsche zudem im gesamten Betrieb ein Rauchverbot, heißt es unter Berufung auf eine Umfrage des Personaldienstleisters Randstad von 2006.rbeitnehmer haben nicht grundsätzlich einen Anspruch auf Raucherpausen. Allerdings dürfe der Betriebsrat mitbestimmen, ob solche Auszeiten während der Arbeit gewährt werden, erklärt Arbeitsrechtler Bauer. „In Firmen ohne Betriebsrat muss man das mit dem Chef ausmachen, wie oft man zum Rauchen rausgehen darf.“ Auch dürften Raucher ihre Pause nicht übermäßig ausdehnen. „Da gibt es aber keine festgelegte Zeit - es darf nur nicht sein, dass der Betrieb durch Zigarettenpausen zu sehr aufgehalten wird.“