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Was den Entzündungsgrad beim allergischen Asthma mitbestimmt

Wie stark sich Entzündungsprozesse in den Lungen von allergischen Asthmatikern ausbreiten, wird offenbar von bestimmten Immunzellen - den so genannten regulatorischen T-Zellen, abgekürzt Tregs – mitbestimmt. Sind genügend Tregs vorhanden, können diese der Entzündung Einhalt gebieten. Das haben japanische Forscher festgestellt.

Zellen in der Schleimhaut der Lunge sind – wie berichtet (siehe Meldung am 24.3.) - offenbar entscheidend an der Steuerung des Immunsystems beteiligt. So beeinflussen sie zum Beispiel, bis zu welchem Entzündungsgrad sich ein allergisches Asthma entwickelt. Das berichten japanische Forscher um Prof. Hiromasa Inoue vom Research Institute for Diseases of the Chest an der Kyushu University im Fachjournal Respirology (2009, Band 14/2, Seite 187-194). Sie haben festgestellt, dass sich das Ausmaß der Entzündung bei allergischen Asthmatikern ungekehrt proportional zur Anzahl der regulatorischen T-Zellen – so genannter Tregs – verhält. „Das heißt: Je weniger Tregs vorhanden sind, umso schlimmere Entzündungsprozesse entwickeln sich“, erklärt Prof. Hinomasa Inoue. „Je nachdem, welcher Botenstoff ausgeschüttet wurde, werden Entzündungsreaktionen entweder angefacht - zum Beispiel zur Abwehr von eingedrungenen Erregern - oder aber abgemildert, damit sie nicht aus dem Lot geraten. Tregs haben dabei die Fähigkeit, Entzündungsreaktionen abzuschwächen. So können sie die Lunge vor einer zu aggressiven Immunantwort schützen, die der Lungenfunktion schaden könnte.“

Diese Beteiligung der Tregs bei der Entwicklung eines allergischen Asthmas könnte künftig bei der ärztlichen Diagnose des Schweregrads der Erkrankung dienlich sein. „Wenn wir die Zahl der Tregs im Blut der Patienten bestimmen, können wir auf den Entzündungsgrad in ihren Lungen schließen“, erläutert Prof. Hinomasa Inoue.