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Warum Raucher stärker Krebs gefährdet sind als Raucherinnen

Rauchen beschleunigt den altersabhängigen Verlust des Y-Chromosoms in Blutzellen und erhöht dadurch die Krebsgefahr von Männern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in Science.

Rauchen beschleunigt offenbar den altersbedingten Verlust des Y-Chromosoms in Blutzellen bei Männern. Das geht aus einer internationalen Metastudie mit über 6000 Männern aus drei verschiedenen Kohorten hervor (siehe Science, Online-Veröffentlichung am 4.12.2014). Bei aktiven Rauchern kam es zwei- bis viermal häufiger zum Verlust des Y-Chromosoms als bei nichtrauchenden Männern. Dabei hing das Ausmaß dieses Verlustes direkt mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten zusammen – das heißt, der Verlust war umso größer, je mehr geraucht wurde.

Offenbar führt der Verlust des Y-Chromosoms zu einer Schädigung der Immunabwehr und erhöht damit das Krebsrisiko der Betroffenen. Dies könnte erklären, warum Männer bei vergleichbarem Zigarettenkonsum häufiger an Krebs erkranken als Frauen. Neben dem Verlust des Y-Chromosoms könnten die Blutzellen (Lymphozyten) als Träger der körpereigenen Immunabwehr gegen Krebserkrankungen infolge der zahlreichen Schadstoffe im Tabakrauch natürlich auch noch weiteren Schaden nehmen, meinen die Forscher.