Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Warnung vor Atemtechnik zur Verlängerung der Tauchzeit

Durch so genanntes Hyperventilieren lässt sich die Tauchzeit verlängern. Allerdings erhöht sich durch diese Atemtechnik die Gefahr, unter Wasser bewusstlos zu werden und zu ertrinken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Wer kann seinen Atem unter Wasser am längsten anhalten - das stellt einen beliebten Wettstreit unter Schwimmern dar. Wegen gefährlicher, gesundheitlicher Auswirkungen sollte vor dem Abtauchen allerdings nicht extra hyperventiliert werden, um die Tauchzeit zu verlängern. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. „Schwimmer versuchen durch Hyperventilieren – das heißt schnelles und flaches Atmen vor dem Abtauchen - den Gehalt des Kohlendioxids im Blut zu senken, um dadurch den Drang einzuatmen, zu verringern, und so die Luft länger anhalten zu können“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. „Als Folge des Luftanhaltens sinkt allerdings auch der Sauerstoffgehalt im Blut, wobei mit zunehmender Dauer die Gefahr besteht, dass es zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn kommt, der zur Bewusstlosigkeit führen kann. Dass dies überhaupt möglich ist, liegt daran, dass die Atmung vorrangig über den Kohlendioxidgehalt im Blut gesteuert wird, während der Sauerstoffgehalt einen geringeren Einfluss hat, der sich daher auch leichter willentlich ausschalten lässt. Durch Herumschwimmen beim Luftanhalten unter Wasser wird der Sauerstoffverbrauch übrigens zusätzlich gesteigert, was das Risiko noch weiter erhöht, nach dem Hyperventilieren aufgrund einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Gehirns in Ohnmacht zu fallen und dann womöglich zu ertrinken.“

Meist von guten Schwimmern praktiziert, auf die Bademeister weniger Acht geben

Meist sind es geübte Schwimmer männlichen Geschlechts, die miteinander darum wetteifern, wer am längsten die Luft unter Wasser anhalten kann. „Damit gehören sie zu einer Personengruppe, auf die Bademeister im Vergleich zu Nichtschwimmern weniger aufpassen“, betont Köhler. „Wir raten daher, in Schwimm- und Strandbädern verstärkt auf die Gefahren des Hyperventilierens hinzuweisen. Die Betroffenen sollen wissen, wie gefährlich diese Praxis ist, und aus eigener Überzeugung darauf verzichten.“