Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte diesen nicht unbehandelt lassen – vor allem nicht, wenn er regelmäßig als Lenker eines Kraftfahrzeugs unterwegs ist. Dazu raten die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) unter Berufung auf aktuelle Ergebnisse einer niederländischen Studie (siehe Allergy, Online-Vorabveröffentlichung am 9.5.14). In der Untersuchung wurden Heuschnupfen-Patienten unter kontrollierten Bedingungen den Auslösern ihrer Pollenallergie (d.h. bestimmten Allergenen) ausgesetzt und bekamen dann entweder Medikamente zur Linderung ihrer Beschwerden oder aber nicht. Anschließend wurde ihre Fahrtüchtigkeit in einem standardisierten Fahrtest überprüft. Dabei zeichnete sich ab, dass Heuschnupfen-Beschwerden sich ähnlich negativ wie 0,5 Promille Alkohol auf das Fahrverhalten (im Hinblick auf die Fähigkeit des Automobil-Lenkers, die Spur zu halten) auswirken können. „Heuschnupfen-Patienten sind also - wenn sie nichts gegen ihre Allergie unternehmen - im Straßenverkehr stärker gefährdet“, warnt Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP und praktizierender Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg. „Doch das ist nicht der einzige Grund, warum wir Heuschnupfen-Patienten dringend nahelegen möchten, ihre Allergie behandeln zu lassen. Bei Nicht-Behandlung der zu Grunde liegenden Pollenallergie kann es nämlich zu einem so genannten Etagenwechsel kommen. Dabei breitet sich die Allergie von den oberen in die unteren Atemwege aus und es kann sich ein allergisches Asthma mit chronischen Atembeschwerden entwickeln. Das ist bei etwa 40 Prozent der Betroffenen innerhalb von 10 bis 15 Jahren der Fall. Zusätzlich können sich bei Nicht-Behandlung eines Heuschnupfens Allergien gegen weitere Allergene - zum Beispiel solchen in Nahrungsmitteln - entwickeln“, gibt Dr. Hellmann zu bedenken. Gegen Heuschnupfen stehen verschiedene Medikamente zur Linderung akuter Symptome und längerfristig zur ursächlichen Behandlung der Pollenallergie (Hyposensibilisierung) zur Verfügung. Welche Therapie im individuellen Fall am besten geeignet ist - darüber sollten sich Patienten ärztlich beraten lassen.
Quelle: äin-red
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