Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Übergewicht erschwert die Kontrolle über Asthma

Dickleibige Asthmatiker haben aufgrund ihres Übergewichts weniger Chancen, ihre Krankheit zufrieden stellend unter Kontrolle zu bringen – das hat eine aktuelle französische Studie ergeben.

Bei übergewichtigen Patienten ist die Erkrankung Asthma bronchiale offenbar schwerer zu kontrollieren als bei schlanken. Zu diesem Ergebnis kommt ein französisches Forscherteam vom „Institut Universitaire de Recherche Clinique, Laboratoire de Biostatistique“ und „Hôpital Arnaud de Villeneuve“ in Montpellier. Das bedeutet für die Betroffenen, dass sie ihre Erkrankung mehr schlecht als recht unter Kontrolle haben und daher öfter unter asthmatischen Beschwerden - wie pfeifenden Atemgeräuschen, Husten, Kurzatmigkeit und einem Engegefühl oder Schmerzen in der Brust - leiden als medikamentös besser eingestellte Patienten. Aufgrund ihrer Beschwerden müssen sie öfter zusätzliche Notfallmedikamente einnehmen und sind allgemein in ihrem Alltagsleben stärker eingeschränkt, was u.a. zu Fehltagen in Schule oder Beruf führt.

Die Wissenschaftler unter Leitung von Dr. Philippe Saint-Pierre haben 406 Asthmatikern über einen Zeitraum von durchschnittlich 182 Tagen beobachtet, wobei sie auch deren Body Mass Index (BMI) , den Schweregrad ihrer asthmatischen Symptome und den jeweiligen Medikamentenverbrauch an Corticosteroid-Tabletten dokumentierten. Dabei zeigte sich ganz deutlich, dass Übergewicht (also ein BMI über 25) die Wahrscheinlichkeit, eine zufrieden stellende Kontrolle über die asthmatische Erkrankung zu bekommen, um 47% senkte. Außerdem erlangten übergewichtige Patienten sehr viel langsamer eine akzeptable Kontrolle über ihre Krankheit als schlanke Asthmatiker, berichten die französischen Forscher in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift Allergy. „Übergewicht kann also mit ein Grund dafür sein, wenn eine asthmatische Erkrankung schlecht kontrollierbar ist“, kommentieren die französischen Forscher ihr Untersuchungsergebnis.

Quelle: Allergy (2006), Vol. 61, Seite 79-84