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Über die Bedeutung schlafassoziierter Atmungsstörungen

Einen Überblick über die Bedeutung der schlafassoziierten Ventilationsstörungen (Schlafapnoe) gab Prof. Dr. med. Helmut Teschler vom Westdeutschen Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen (ehem. Ruhrlandklinik) anlässlich der 100-jährigen Jubiläumsfeier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) am 6.10.10 im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin.

Der Mensch ist nicht gesund, solange sein Schlaf nicht gesund ist. „Gemäß DAK-Gesundheitsreport 2010 ist nicht erholsamer Schlaf eines der größten Gesundheitsprobleme in Deutschland“, betonte Prof. Dr. med. Helmut Teschler vom Westdeutschen Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen (ehem. Ruhrlandklinik) anlässlich der 100-jährigen Jubiläumsfeier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) am 6.10.10 im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin. „Fast jeder Zehnte hat hochgradige Schlafprobleme und immerhin 9 % der Erwerbstätigen in Deutschland leiden unter Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung am Arbeitsplatz. Die Einschlafneigung nimmt mit dem Schweregrad der Schlafstörung zu.“

Mindestens 1 % der Deutschen leiden unter Schlafapnoe

Schlafassoziierte Atmungsstörungen sind eine der häufigsten Ursachen von Tagesmüdigkeit und zugleich eine der häufigsten Ursachen von nicht erholsamem Schlaf. „Für Deutschland wird angenommen, dass mindestens 1% der Gesamtbevölkerung an einer behandlungsbedürftigen Schlafapnoe leidet“, berichtete Prof. Teschler. „Eine vielfach höhere Prävalenz findet sich bei Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie), Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus Typ II und anderen endokrinen Erkrankungen. Ein Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Schlafapnoe und der Morbidität sowie dem Sterblichkeitsrisiko der Betroffenen ist wissenschaftlich belegt.“

Mehr qualitätsgesicherte klinische und forschende Schlafmedizin erforderlich

Die effektive Behandlung schlafassoziierter Atmungsstörungen wirkt sich positiv auf die Lebensqualität und das Überleben der Betroffenen aus. „Schlafmedizin ist deshalb ein Paradebeispiel für eine vorausschauende Problemvermeidung in den Primär-, Sekundär- und Tertiärfeldern der Präventivmedizin“, erläuterte Prof. Teschler. „Vor diesem Hintergrund ist ein Umdenken in der Gesundheitspolitik zu fordern. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr qualitätsgesicherte klinische und forschende Schlafmedizin. Darüber hinaus besteht großer Bedarf an schlafmedizinischer Forschungsförderung mit öffentlichen Geldern. Es ist an der Zeit, dass die Gesundheitspolitik aufwacht und die Voraussetzungen für eine angemessene schlafmedizinische Versorgung auf allen Ebenen (Hausarzt, Facharzt, Schlafspezialist) schafft.“