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Todesursache Nummer Eins bei Kindern betrifft die Lunge

Weltweit sterben Kinder am häufigsten nicht an AIDS oder Malaria, sondern an Lungenentzündung. UNICEF und WHO warnen deshalb vor der verkannten Gefahr Pneumonie.

Eine Lungenentzündung ist derzeit die weltweit häufigste Todesursache bei Kindern. Das bestätigt eine von UNICEF und der WHO veröffentlichte Studie im Fachmagazin The Lancet. Vor allem bei Kleinkindern unter fünf Jahren führt Lungenentzündung häufiger als AIDS, Malaria und Masern zusammen zum Tode. Weltweit sterben jährlich schätzungsweise zwei Millionen Kinder an dieser Lungenerkrankung. UNICEF und WHO fordern deshalb den schnellen Ausbau von Präventions- und Therapiemaßnahmen. Hauptverursacher von Lungenentzündungen in der Dritten Welt ist das Bakterium Streptococcus pneumoniae. Auch der Erreger Haemophilus influenzae Typ b (Hib) führt häufig zu dieser lebensbedrohlichen Lungenkrankheit. Es gibt bereits Impfstoffe, die beide Bakterien außer Gefecht setzen. Diese Schutzimpfungen werden jedoch noch nicht flächendeckend angewandt. Weltweit engagieren sich deshalb zahlreiche Organisationen für eine bessere Pneumonieprävention in den betroffenen Gebieten.

Kürzlich auf dem im September in New York veranstalteten "Child Survival Symposium" hat UNICEF den Pneumonie-Bericht erstmals vorgestellt. Dort diskutierten führende Experten aus aller Welt, wie sie das UN Millenniumsentwicklungsziel Nr. 4 schneller erreichen können. Dieses sieht bis 2015 eine Senkung der Kindersterblichkeitsrate um zwei Drittel vor. Würde dabei den Vorsorgenaßnahmen für Kinder mit hohem Pneumonierisiko eine höhere Dringlichkeit eingeräumt und deren Therapiesituation entscheidend verbessert, könnten jährlich 1,3 Millionen Kinderleben gerettet werden. Der Bericht fordert alle Staaten dazu auf, mehr Initiative zu ergreifen: Vorbeugende Maßnahmen, wie Impfungen, sollten schnell und global zum Einsatz kommen, um die Leben von Millionen von Kindern zu sichern.


Quelle:
Studie von UNICEF und World Health Organization (WHO): "Pneumonia: The Forgotten
Killer of Children" (in Englisch)
The Lancet (2006), Band361, Nummer 9351, pdf