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Tai Chi offenbar gut für COPD-Patienten

Zweimal wöchentlich eine Stunde Tai Chi Qigong (TCQ) soll die Lungenfunktion und körperliche Belastbarkeit von Patienten mit COPD verbessern – das berichten zumindest Forscher aus Hongkong. Auch regelmäßige Atemtechnikübungen in Kombination mit Spaziergängen können dazu beitragen, den mit COPD einhergehenden Lungenfunktionsverlust der Patienten aufzuhalten und das Fortschreiten der Erkrankung abzubremsen.

Eine aktuelle Studie aus Hongkong (siehe Complementary Therapies in Medicine 2011, Band 19(1), Seite 3-11) kommt zu dem Ergebnis, dass Tai Chi (Tai Chi Qigong, TCQ) die Lungenfunktion und körperliche Belastbarkeit von Patienten mit COPD verbessern kann. Regelmäßige Atmungsübungen und Spaziergänge können außerdem dazu beitragen, den mit COPD kontinuierlich voranschreitenden Lungenfunktionsverlust der Patienten aufzuhalten und somit das Fortschreiten der Erkrankung abzubremsen.

Untersucht wurden 206 COPD-Patienten, die nach dem Zufallsprinzip drei verschiedenen Gruppen zugeteilt wurden. Patienten der Tai Chi-Gruppe nahmen zweimal wöchentlich an einem einstündigen Tai Chi-Kurs teil. Die zweite Gruppe wurde dazu angeleitet, spezielle Atemtechniken einzuüben und diese regelmäßig in Kombination mit Spaziergängen zu praktizieren. Demgegenüber sollte die Kontrollgruppe wie gewohnt ihr Leben weiterführen.
Zu Studienbeginn, nach sechs Wochen und nach drei Monaten wurden verschiedene Lungenfunktionswerte der Patienten gemessen, ein 6-Minuten-Gehtest gemacht und die Exazerbationsrate (Häufigkeit, mit der sich eine COPD gravierend verschlechterte) bestimmt.

Nach Angaben der Forscher hatten sich in der Tai Chi-Gruppe nach drei Monaten die Sekundenluft (d.h. die Luftmenge, die der Patient mit aller Kraft und möglichst schnell innerhalb einer Sekunde ausatmen kann – sog. Einsekundenkapazität oder FEV1 = forciertes expiratorisches Volumen in einer Sekunde), die forcierte Vitalkapazität (d.h. das Luftvolumen, das nach maximaler Ausatmung eingeatmet werden kann), die zurückgelegte Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest und die Exazerbationsrate der Patienten erheblich verbessert. Keinerlei signifikante Veränderungen der Messwerte wurden hingegen in der zweiten Gruppe (Atemtechniken in Kombination mit Spaziergängen) beobachtet – allerdings auch keinerlei Verluste der Lungenfunktion. Demgegenüber wurde in der Kontrollgruppe - wie bei einer fortschreitenden Erkrankung wie COPD zu erwarten - eine Abnahme der Lungenfunktion verzeichnet.